Zurück in die Zukunft

In jeder Osternacht wird als Lesung aus dem Buch Exodus die Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten unter der Führung des Mose vorgelesen. Nachdem Mose diesen Auftrag Gottes erfüllt und die Israeliten bis zum Berg Horeb geleitet hat, äußert er Gott gegenüber einen besonderen Wunsch:

„Dann sagte Mose: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will. (…) Dann sprach der Herr: Hier, diese Stelle da! Stell dich an diesen Felsen! Wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, stelle ich dich in den Felsspalt und halte meine Hand über dich, bis ich vorüber bin. Dann ziehe ich meine Hand zurück und du wirst meinen Rücken sehen. Mein Angesicht aber kann niemand sehen.“  (Ex 33, 18-23)

Gott bleibt ein Geheimnis, immer da und doch unbegreiflich, unfassbar. Seine Spuren aber kann ich erkennen, auch auf meinem Lebensweg, oft nicht sofort und direkt, sondern in der Rückschau – in der Erinnerung. Dann darf ich Gottes Gegenwart wahrnehmen und sagen: Du bist da, Gott – immer und überall – trotz allem – über allem – für mich und für alle – alle Tage meines Lebens – tief in meinem Inneren.