30. Europäischer Protesttag am 5. Mai

Seit 1994 garantiert ein Grundgesetz-Zusatz in Artikel 3 (Abs.3) „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“, aber echte Verbesserungen dauerten: Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) von 2002 folgten vier Jahre später das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und 2008 die UN-Behindertenrechtskonvention (UNBRK), die seit März 2009 auch für Deutschland die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an allen Bereichen des Lebens als Menschenrecht verbindlich macht.

Die 1992 von fünf Selbsthilfegruppen gegründete Bamberger Arbeitsgemeinschaft chronisch kranker und behinderter Menschen e.V. (ARGE) erreichte durch ehrenamtliches Engagement in Stadt und Landkreis einiges für mehr Barrierefreiheit. Die Rampen am Konzerthallensteg sind ein gutes Beispiel, wie gerne barrierefreie Wege von allen Menschen genutzt werden – ob mit Rollator, Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad: Diese Regnitz-Überquerung verbindet Menschen und Stadtteile!

Schon in den ersten ARGE-Jahren wurden zum Protesttag Politiker zu mehr Sensibilität und praktischer Umsetzung aufgefordert. Zum Dauerbrenner Barrierefreiheit finden am 5. Mai 2022 auf dem Maxplatz in Bamberg ab 14:00 Uhr vielfältige Aktionen statt: „Rolli-Rikscha“ und „Barriere-Checker“ mit Touren durch die Stadt, ein „Barrierefrei-Quiz“ mit wichtigen Antworten und Infos zum Projekt „Host Town Bamberg“ (Gastgeber für internationale Sportler und Angehörige der „Special Olympics World Games“). Nach 16:00 Uhr wird es laut mit der Trommelgruppe „Hörsturz“ der KUFA und bis 18:00 Uhr präsentieren ARGE-Vertreter Infos zur Barrierefreiheit beim bald beginnenden Bahnausbau in Bamberg mit Interviews und Statements. Mehrere Politiker haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.

Die ARGE freut sich auf einen regen Austausch und betont: „Nichts über uns ohne uns!“ Beim Verhindern und Abbauen von Barrieren ist noch viel zu tun und das Motto lautet: „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!“