Fronleichnamsprozession in Bamberg
Pontifikalamt mit Weihbischof Gössl und Familiengottesdienst auf dem Maxplatz
Traditionell reihen sich in den Zug zahlreiche verschiedene Gruppen und Organisationen ein: die Pfarreien mit ihren Geistlichen und den Ministranten, die Ritterorden, die Ordensfrauen, Mitglieder der Räte und Gremien, die Honoratioren aus Stadt und Land Bamberg sowie die Bruderschaften, Innungen und Vereine, die das Erbe der Zünfte pflegen, darunter die traditionsreichen Bamberger Gärtner und viele mehr. Bei der Prozession werden auch die Marienstatuen der Pfarrkirchen Unsere Liebe Frau und St. Martin sowie die historischen Prozessionsstangen mitgetragen. Allen voran geht das Domkreuz, ein etwa 600 Kilogramm schweres reich verziertes Reliquienkreuz, das von 18 Trägern geschultert wird.
Die Einführung der Prozession in Bamberg geht auf Bischof Lamprecht von Brunn zurück, der im Jahr 1390 ein Fest zur Ehre des Leibes Christi mit Prozession unter Teilnahme des Klerus des Domes und der Stiftskirchen anordnete. Dabei wurde das Allerheiligste mitgetragen – jedoch nur durch den Dom in die Alte Hofhaltung (den Bischofsitz) und zurück. Stationen auf dem Weg sind erst ab dem 16. Jahrhundert überliefert, daneben fanden Umgänge an den Pfarrkirchen Unsere Liebe Frau und St. Martin statt, wo auch Bürger und Stadtrat zur Teilnahme verpflichtet wurden. Aus diesen drei Prozessionen entwickelte sich letztlich in der Barockzeit die große Fronleichnamsprozession, zu der ein handschriftliches Zeremonienbuch aus dem Jahr 1730 vorliegt. Das Domkapitel führte 1822 die große, vom Dom ausgehende Prozession mit ihrem liturgischen Ablauf und den teilnehmenden Gruppen ein. Bis heute prägt die Fronleichnamsprozession die Bischofsstadt Bamberg und ist Teil ihres religiösen und kulturellen Erbes.
Der Prozessionsweg
Erste Station: Domplatz – Residenzstraße – Elisabethenstraße – Untere Sandstraße – Markusbrücke. Zweite Station: Markusstraße – Markusplatz – Kapuzinerstraße – Holzmarkt – Heumarkt – Fleischstraße. Dritte Station: Rathaus Maxplatz – Grüner Markt – Obere Brücke – Karolinenstraße. Vierte Station und Abschluss: Domplatz. Ein Begleitheft mit Lieder und Gebeten wird von den Ordnern verteilt.
Prozessionsaufstellung
Prozessionskreuz, Ministranten, Domfahne, Pfarreien der Stadt mit Ministranten, Fahnen und Emblemen, Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen und die Familien. Statue des Heiligen Sebastian, Bruderschaften, Innungen und Vereine (mit ihren Statuen, Stäben und Fahnen), Frauenverbände, Muttergottesstatue der Oberen Pfarre, Muttergottesstatue von St. Martin, weitere Verbände, Wallfahrerverein und Wallfahrerbruderschaft, Katholisch organisierte Arbeiter- und Handwerkerschaft, Domkreuz, Universität, Ministranten, Ordensmänner, Domchor, Alumnat, Metropolitankapitel, Allerheiligstes, von den Stäben der Bäcker begleitet, Ritter vom Heiligen Grab, Deutscher Orden, Malteser, Vertreter der Behörden und Institutionen, Dekanatsrat und Ordensfrauen.
Sollte die Prozession wegen schlechten Wetters abgesagt werden, wird darüber ab 7:00 Uhr auf der Homepage www.erzbistum-bamberg.de sowie der Facebook-Seite www.facebook.com/erzbistumbamberg informiert. In dem Fall findet um 8:00 Uhr ein Pontifikalamt im Dom statt.