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Mahnmal gegen Krieg und für Frieden

Laurenzikapelle
Datum:
Veröffentlicht: 25.5.23
Von:
Harry Luck

Erzbischof em. Schick weihte Laurenzikapelle am Kaulberg nach Sanierung und Neugestaltung

Erzbischof Ludwig Schick hat die sanierte Laurenzikapelle am Kaulberg gesegnet und als Mahnmal gegen Krieg und für den Frieden bezeichnet. Die kleine Kapelle war am 22. Februar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört worden. „Krieg fällt nicht vom Himmel und steigt nicht aus der Hölle auf. Krieg ist menschengemacht. Politische Machtgelüste und menschliche Dummheit sind Ursache für jeden Krieg“, sagte Schick am Freitag in seiner Predigt. „Jeder von uns muss sich zum Frieden bekennen, dafür wirken und dafür beten. Dann können Krieg, Not und Unheil überwunden werden.“ Auch dafür stehe die Laurenzikapelle auf dem Kaulberg.

Schick wies darauf hin, dass der heilige Laurentius in der Bistumsgeschichte eine wichtige Rolle spiele. Auf dem Kaisergrab im Dom ist die Legende dargestellt, wie er einen kostbaren Kelch in die Waagschale wirft und so den heiligen Heinrich vor der Unterwelt rettet. In einer anderen Darstellung ist er am Grab des heiligen Otto in der Michaelskirche zu sehen. „Der heilige Laurentius rettet aus dem Bösen, der Lieblosigkeit, der Lüge und Unwahrhaftigkeit und weist auf das hin, was Jesus getan und gelehrt hat: die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Das Leben in der Nachfolge Christi macht frei und friedvoll, auch freudig und freundlich, gelassen und liebenswürdig. Wenn nicht, dann stimmt etwas nicht mit dem christlichen Leben und der Einstellung zu unserem Glauben.“

Schick dankte auch dem Verein zur Erhaltung der Laurenzikapelle, dessen rund 120 Mitglieder unter Vorsitz von Georg Motschenbacher sich mit ehrenamtlicher Eigenleistung liebevoll engagieren. Die Sanierung und die Neugestaltung des Chorraums durch den Bamberger Künstler Albert Ultsch wurden vom Erzbistum Bamberg bezuschusst.

Die Kapelle wurde 1425 als Antonikapelle erstmals urkundlich erwähnt und 1629 als Laurenzikapelle neu geweiht. Nach der Zerstörung 1945 wurde sie 1954 von Weihbischof Artur Michael Landgraf wieder eingeweiht. Sie wird mit ihren rund 100 Sitzplätzen heute für Gottesdienste zu besonderen Anlässen, im Advent, für Kreuzweg- und Maiandachten genutzt.