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Weihnachten bleibt das Fest des Teilens

Adveniat 2020
Datum:
Veröffentlicht: 17.12.20
Von:
Marion Krüger-Hundrup

Mitten in der Corona-Krise ist die ADVENIAT-Aktion überlebenswichtig

Dieses Jahr 2020 ist der Advent, ist Weihnachten anders: Wir treffen uns im kleineren Rahmen, Gottesdienste und Krippenfeiern müssen „auf Abstand“ begangen werden. Volle Kirchen wird es nicht geben.

Dieses Jahr 2020 ist der Advent, ist Weihnachten anders: Wir treffen uns im kleineren Rahmen, Gottesdienste und Krippenfeiern müssen „auf Abstand“ begangen werden. Volle Kirchen wird es nicht geben.

Und doch bleibt Weihnachten das Fest des Teilens, des sich Beschenkens. Wir denken gerade in diesen Tagen auch an jene, die wenig oder so gut wie nichts haben. Die ums nackte Überleben kämpfen. Ein Hoffnungsträger für die Armen ist die Bischöfliche Aktion ADVENIAT: Mit ihren Projektpartnern in Lateinamerika und der Karibik hilft sie auch in dieser schwierigen Corona-Zeit, dass verletzliche Menschen im Wortsinne geheilt werden.

Üblicherweise kommt für die Projektunterstützung gerade der Weihnachtskollekte in den Gottesdiensten eine besondere Bedeutung zu. Die Spenden sind in diesem Jahr wichtiger denn je. Denn Lateinamerika hat sich zu einem Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt: Täglich melden fast alle Gesundheitsbehörden der 33 Länder neue Höchststände an Infizierten und Toten.

In der Region kommen gleich mehrere Probleme zusammen, die eine starke Ausbreitung der Lungenkrankheit begünstigen. Die große Armut gepaart mit prekären und engen Wohnverhältnissen von Millionen Menschen lässt die notwendige Distanz nicht zu. Verantwortungslose Regierungen sowie schlecht ausgestattete öffentliche Gesundheitssysteme kommen hinzu. Die Menschen in den Armenvierteln der Großstädte sind besonders vom Coronavirus betroffen. Doch das Virus ist längst bis in die entlegenen ländlichen Regionen gelangt. Die Landbevölkerung, unter ihnen vor allem die Indigenen, Afroamerikaner und Migranten, sind praktisch von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen und der Versorgungskrise ausgeliefert: Der Corona-Hunger steigt, weil es Engpässe bei der Nahrungsmittelversorgung gibt. Lebensmittel werden teurer, und die Armen können wegen der Lockdowns und der Quarantänemaßnahmen nicht für ihr Auskommen sorgen.

Im Schatten der Krise werden politische Fragen ohne interne Kontrollen geklärt. Das gilt besonders für Brasilien, einem Hotspot der Pandemie. Dort treibt die Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro gerade jetzt rücksichtslos die Abholzung und Ausbeutung desgrößten verbliebenen zusammenhängenden Regenwaldes der Welt am Amazonas voran. Davon ist vor allem die arme indigene Bevölkerung betroffen. Sie ist den Bergbauunternehmen und den illegalen Holzfällern, die einen unvorstellbaren Raubbau an der Natur betreiben, schutzlos ausgeliefert.

In dieser Krise hat ADVENIAT bereits mehr als 4 Millionen Euro als Nothilfe geleistet. Und täglich erreicht das Lateinamerika-Hilfswerk neue Hilferufe. Das zeigt, wie nötig Grundnahrungsmittel, Medikamente und Hygieneartikel gebraucht werden. Die kirchlichen Partner vor Ort übernehmen die Versorgung der Armen, wo staatliche Stellen versagen. „Wir versuchen alles, um eine humanitäre und ökologische Tragödie zu verhindern“, sagt Pater Michael Heinz, Hauptgeschäftsführer von ADVENIAT. „Deshalb sind wir dringender denn je auf die Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender angewiesen. Jeder Euro zählt, um die Not unserer Brüder und Schwestern in Lateinamerika zu lindern“, so Pater Heinz.