Abschied

Pfarrer Matthias Bambynek hinterlässt sichtbare Fußabdrücke

Dort, wo am 3. Oktober 2012 die Bamberger Dienstzeit für Matthias Bambynek begann, wurde sie auch offiziell mit einem wehmütig anklingenden Gottesdienst beendet. Damals, als er seine Stelle als Pfarrer der Oberen Pfarre antrat, war dieses markante Gotteshaus wegen der umfassenden Sanierung eine Baustelle. Die Amtseinführung fand in St. Urban statt. „Als ich hier anfing, war ich ziemlich naiv“, sagte Bambynek in seiner Abschiedspredigt. Zum einen hätte die Sanierung entgegen anderslautender Behauptungen aus dem Ordinariat ihn sehr beansprucht. Zum anderen habe er oft gehört: „Sie sind doch aus dem Osten, aus Görlitz; dafür sprechen Sie aber gut Deutsch!“ lächelte der Pfarrer verschmitzt.
Dass er nicht nur des Deutschen akzentfrei mächtig ist, machten Vertreter des Seelsorgebereichs in ihren Grußworten deutlich. Birgit Kreß (Obere Pfarre mit Filialen St. Urban und Bug) würdigte besonders Bambyneks einfühlsame Wegbegleitung als Seelsorger, der sich Zeit nehme für Menschen, die das vertrauliche Gespräch suchten: „Seelsorger sein verstanden und verstehen Sie immer als Kernaufgabe Ihrer Arbeit als Priester“, sagte Kreß. Sie verwies auf die nachhallenden Predigten des Pfarrers, in denen er die Anregungen aus den Evangelien mit dem Hier und Jetzt verknüpft habe: „Alle hier werden Ihre Predigten vermissen!“ wandte sich Birgit Kreß an Bambynek.
Vier Jahre lang war Bambynek auch Pfarradministrator von St. Martin/St. Josef im Hain. Im Namen dieser Pfarrei drückte Kirchenpfleger Michael Lotter seinen Dank „für Ihre offene und verbindliche Art“ aus. Partnerschaftlich und auf Augenhöhe, mit viel Bedacht und Gespür für die notwendigen Belange dieser Innenstadtgemeinde habe Pfarrer Bambynek neuen Wegen vertraut und sei sie zusammen mit den „Martinern und Josefern“ gegangen.
Für den Seelsorgebereichsrat nannte Andrea Schöppner „Fußabdrücke dieses integrativen Wirkens“ des Pfarrers: Die vielen Prozesse der Erneuerung, die er angestoßen habe, oder die spirituellen Impulse, „die uns weiter begleiten und inspirieren werden, die uns helfen, Gemeinde zu leben und Kraft aus dem Glauben zu schöpfen und in dieser oft auch Gott abgewandten Welt zu leben“.
Pfarrer Bambynek selbst versicherte, dass er zufrieden und im Frieden mit sich selbst sei. Dass er wisse, nicht allen gerecht geworden zu sein. Es sei in all den Jahren selten ruhig und geplant von statten gegangen: „Neue Herausforderungen und Krisen mussten bewältigt werden.“ Doch der Prediger hatte – wie so oft zuvor – auch tröstliche Worte parat: „Wir bewegen uns nicht im luftleeren Raum, sondern orientiert an der Frohen Botschaft“, auch wenn in den nächsten Jahren „nichts mehr so sein wird, wie es einmal war“.
Bambynek gab Dank zurück: an sein pastorales Team, an die Ehrenamtlichen, an alle, die Vertrauen, Mut, Ausdauer, Einsatz gezeigt hätten. So war auch die anschließende Begegnung auf dem Kirchenvorplatz erfüllt von einem gegenseitigen Geben und Nehmen.















