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Auf dem Weg

Unterwegs
Datum:
Veröffentlicht: 13.4.20
Von:
Andreas Fleischer, Pastoralassistent
„Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.“ (Lk 24,13) Zwei Jünger unterwegs auf dem Weg nach Emmaus Womöglich braucht es schon gar nicht mehr…

„Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.“ (Lk 24,13)

Zwei Jünger
unterwegs
auf dem Weg
nach Emmaus

Womöglich braucht es schon gar nicht mehr…
Vielleicht haben Sie schon längst die vertraute Erzählung im Ohr, oder es klingen Worte aus dieser Passage nach, es entstehen Bilder im Kopf. Vielleicht leuchtet auch die eine oder andere Erinnerung über den Text hinaus vor dem inneren Auge auf…
Die Erzählung von den Emmausjüngern prägt das Geschehen des Ostermontags – auch traditionell: Osterspaziergänge und Emmauswanderungen veranlassen vielerorts jedes Jahr Menschen, hinauszugehen in die frühlingshaft aufblühende Natur, einfach unterwegs zu sein.
Doch in diesem Jahr, in dem vieles anders zu sein hat, hat auch diese Tradition zu unterbleiben – vor allem im größeren organisierten Umfang.

Der biblische Text aus der Feder des Evangelisten Lukas (Lk 24,13-35) erwähnt keinen lockeren Spaziergang; vielmehr steht dieses Unterwegs-Sein im Zeichen des Ringens, des Suchens und Fragens, des Vergewisserns.
Schritt um Schritt auf dem Weg. So entfaltet die Erzählung ihre ganz eigenen Gedanken und Erfahrungen zum Unterwegs-Sein:

Zwei Freunde Jesu auf dem Weg nach Emmaus – hinter ihnen liegen Jahre eines gemeinsamen Weges mit Jesus und die erschütternde, zutiefst ernüchternde und wohl auch zerstörend-wirkende Erfahrung des Karfreitags. Niedergeschlagen, verstört, irritiert, enttäuscht geben sie ihrem inneren Drängen nach: Nur noch weg von hier! Weg aus Jerusalem, weg von dem, was für sie einmal gut und richtig war und jetzt in Trümmern liegt – einfach nur weg!
Unterwegs, auf dem Weg nach Emmaus, sprechen sie „miteinander über all das, was sich ereignet hatte“ (Lk 24,14). Alles, was diese Jünger mit Jesus erlebt haben, ist mit ihnen nun auch unterwegs. Es beschäftigt sie, ja sie teilen die Erlebnisse und Gedanken miteinander und fragen und suchen nach Anhaltspunkten für das Geschehene.
Lukas erzählt weiter: Sie sind dabei unterwegs mit Jesus. Er gesellt sich unerkannt dazu und geht Schritt für Schritt mit. Auf dem Weg wird ihnen immer mehr klar „ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht“ (Lk 24,27).
Das Unterwegs-Sein – im eigentlichen und im übertragenen Sinn – hilft einem, hineinzufinden in das, was passiert ist, es ermöglicht Vergewissern, letztendlich sogar soweit, dass am vermeintlichen Zielort Emmaus „ihre Augen aufgetan [wurden] und sie [ihn] erkannten“ (Lk 24,31).
Die Osterbotschaft leuchtet auf: Jesus ist nicht tot! Er ist weiterhin da und mit uns unterwegs in unserem Ringen und Suchen, in unserem Erinnern und Vergewissern.

Eine so tiefgreifende Erfahrung brennt sich da auf dem Weg ins Herz, dass es die beiden Jünger nun nicht mehr in Emmaus hält.
Und so machen sie sich wieder auf den Weg.
Sie sind auf dem Weg mit dieser besonderen Erfahrung ihres Unterwegs-Seins, damit die österliche Botschaft des auferweckten Jesus Christus weitergetragen wird, damit sie weiter unterwegs ist – Schritt für Schritt, von Mensch zu Mensch, bis heute!

So sind auch wir unterwegs, als Glaubende in dieser Zeit.
Und mein Wunsch dafür ist, dass die Ostererfahrung der Emmausjünger uns bei unserem Unterwegs-Sein tragen mag!

Seien Sie österlich unterwegs an diesem Ostermontag in dieser Zeit.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Gestaltungsvorschlag für den Tag

Wenn Sie für heute noch eine Möglichkeit der Gestaltung suchen, möchte ich Sie auf das Angebot von Predigtforum.com aufmerksam machen. Dort finden Sie einen Vorschlag für ein Hausgebet zum heutigen Ostermontag, sowie Impulse und Kontexte zur Liturgie dieses Tages.

Vielleicht begleitet Sie, hörend, singend oder summend, auch das Lied „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“, im Gotteslob Nr. 325, durch den Tag.

Kinder und Familien

Für Kinder und Familien finden Sie hier Materialangebote, um die Tage der Kar- und Osterwoche in dieser besonderen Situation gestalten zu können: Für den heutigen Ostermontag stehen die Materialien zum Download bereit.