Auf der Habenseite
Das Blättern im eigenen Kalender kann einen wehmütig stimmen. Was wäre bisher nicht alles gewesen: Feste, ein Familienkurzbesuch, Konzerte, Einladungen bei Freunden… Und so manch anderes ist entfallen, ganz gleich, ob es im Kalender stand oder nie eingetragen worden war. Freilich, Nerviges fand in diesen Corona-Virus-Wochen auch nicht statt. Dennoch, die Alltagstage wurden immer gleichförmiger und die schönen Höhepunkte des normalen Lebens, wie man es kennt, waren und sind nicht mehr.
Und die Aussichten? – Geschenkt! Ja, manches wird derzeit wieder möglich, aber so richtig?
Gestern hörte ich den Satz „Dieses Jahr kannst du vergessen. Da geht gar nichts.“
Bitter!
Perspektivenwechsel:
Darf ich Sie das fragen: Was ist Ihr persönlicher Gewinn aus den letzten Wochen? – Ja, richtig gelesen! – Was haben Sie als bereichernd erfahren? Worüber konnten Sie sich freuen? Wurde Ihnen inmitten der bedrückenden Stimmung etwas geschenkt? Sollte womöglich eine Erfahrung von „jetzt“ in die Zukunft hinübergeführt werden?
Für mich war es beispielsweise das Hören der Stille, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Für mich waren und sind es Gespräche, die ich in dieser Krisenzeit führte und führe, die bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen haben. Noch nie habe ich so bewusst Bamberg und die Natur beim Erwachen aus dem Winter hinein in den Frühling erlebt wie heuer. Bei meinen häufigen und langen Spaziergängen konnte ich ganz neu nachdenken und Ideen finden, die ich fortan in mir trage…
Und wie war und ist es bei Ihnen?
Diesen Überlegungen nachzugehen kann helfen, einen gelassenen und versöhnlichen Blick auf das eigene derzeitige Leben zu lenken. Eine solche Haltung lässt eine und einen leichter den Weg weiter gehen, der vor uns allen liegt.
Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie für sich feststellen können:
Auf meine Habenseite konnte ich zuletzt einiges eintragen, und wer weiß, was noch hinzukommt.