Das ist aber eine schöne Überraschung.
Diesen Satz höre ich in den vergangenen Tagen immer wieder, wenn ich mit Menschen aus unserer Gemeinde telefoniere. Menschen, denen ich vor der momentanen Krise zwar immer wieder in Gottesdiensten oder bei anderen gemeindlichen Veranstaltungen begegnet bin, die ich aber bis jetzt noch nicht oder kaum zu Hause angerufen habe.
Ich denke, so geht es vielen Menschen im Moment, die zum Hörer greifen und sich Zeit nehmen für ein längeres Gespräch. Sei es mit den eigenen Eltern, Geschwistern oder auch Freunden aus vergangenen Tagen.
Ein Gespräch, das sich vermutlich anders anfühlt als gewohnt und auch nicht unter dem zeitlichen Druck stattfindet, den man im üblichen Alltag zwangsläufig verspürt. Ein Gespräch, dem wahrscheinlich auch eine andere Tiefe, Ernsthaftigkeit und Vertrautheit innewohnt, als sonst.
Auch wenn diese Krise ungemein herausfordernd ist und wir alle berechtigterweise mit Sorge in die Zukunft blicken, eröffnet sie uns meiner Meinung nach trotz alledem auch Chancen und einen veränderten Blick auf so manch eingefahrenen Verhaltensmuster.
Unter anderem darüber nachzudenken, wie wir es vielleicht oftmals selbst gewohnt waren, zu kommunizieren. Evtl. ohne die nötige Ruhe, kurz angebunden oder nur sinnfrei per WhatsApp o.ä. mit unserem neuen ständigen und geliebten „Wegbegleiter“ mit Namen „Smartphone“.
Ich wünsche uns allen neben dem Segen Gottes, dass wir uns wieder mehr Zeit füreinander nehmen und das normale Gespräch in direktem Kontakt mit unseren Mitmenschen mehr schätzen lernen. Wir werden überrascht sein, wie positiv und heilsam sich das auf unser Zusammenleben auswirkt.