Zum Inhalt springen

Die Orgelkonzertreihe in St. Elisabeth begann

St. Elisabeth
Datum:
Veröffentlicht: 26.5.23
Von:
Johanne Scharnick

Auch in diesem Jahr finden wieder Orgelkonzerte im Sand statt.

Mit der warmen Jahreszeit beginnt im Mai die Orgelkonzertreihe in der gotischen Kirche St. Elisabeth im Bamberger Sandgebiet. Ehedem war sie die Kirche des hier nahe am Stadttor angesiedelten Spitals. Im Straßenpflaster zwischen Franziskusbrunnen und „Sandschlössla“ lässt sich der Grundriss des Stadttors bis heute ablesen. Nach einer profanen Phase im 19. Jahrhundert wurde St. Elisabeth durch die Übernahme von Hochaltar und Empore samt Orgel aus dem Kapuzinerkloster, das dem Claviusgymnasium weichen musste, neu ausgestattet.

Die historische zweimanualige Steinmeyer-Orgel wurde im Laufe der Jahrzehnte mehrfach restauriert. Nach der letzten umfangreichen Instandsetzung durch die Bamberger Orgelbaufirma Eichfelder rief die Initiative der Bürgerschaft interesSAND... die mittlerweile etablierte Orgelkonzertreihe ins Leben, seither findet zwischen Mai und Oktober an jedem ersten Freitag im Monat von 17:30 bis 18:00 Uhr ein Orgelkonzert statt.

2023 kann sich das Publikum wieder auf ein abwechslungsreiches Programm freuen: zweimal tritt Gesang zur Orgel hinzu, am 7. Juli mit barocken Duetten (Sebastian Ruf, Gertrud Demmler-Schwab und Robert Eller, Bayreuth) und am 6. Oktober mit Liedern für Sopran von Max Reger, an dessen 150. Geburtstag erinnert wird (Karl-Heinz Böhm, Bamberg und Susanne Wessel). Reine Orgelprogramme werden am 2. Juni (Lars Schwarze, Stuttgart), am 4. August (Silvia Emmenlauer, Bamberg) und am 1. September (Alexander Neugebauer. Bamberg) dargeboten.

Am Freitag, den 21. Juli um 17:30 Uhr wird das Ensemble La Lyra del Ciel „Himmlische Barockmusik aus England, Italien und Spanien“ im Sonderkonzert der Orgelreihe anbieten. Elisabeth und Johanna Seitz spielen Hackbrett und Harfe und haben ihr Duo nach dem biblischen Psalm 33 benannt. Dessen zweiter Vers ruft zum Loblied des Herrn mit Harfe und Psalter auf und es ist wahrlich ein himmlischer Klang, den die beiden Musikerinnen erzeugen. Als Ensemble33zwo haben sie zeitgenössische Kompositionen angeregt und uraufgeführt sowie barocke Originalmusik wieder neu entdeckt und verarbeiten in ihren Programmen Elemente aus unterschiedlichsten Stilen. Beide Musikerinnen traten mit namhaften Musikern (u. a. Ton Koopman, Dorothee Oberlinger, Maurice Steger, Franz Vitzthum) und Ensembles (u. a. L’Arpeggiata, AKAMUS Berlin, Ensemble 1704, Freiburger Barockorchester) auf und wirkten bei zahlreichen Festivals, Rundfunkmitschnitten und CD-Einspielungen mit. Die Karten für dieses etwa einstündige Konzert sind beim BVD erhältlich (€ 15,00/10,00 ermäßigt für Studierende).

Den Auftakt der Orgelkonzertreihe in St. Elisabeth machte am Freitag, den 5. Mai, der Organist Benjamin Leins aus Halle, der sich durch die neuen Glasfenster von Markus Lüpertz zu seinem Konzertprogramm hat anregen lassen. Bekanntlich ist jedes Fenster einer Legende aus dem Leben der Heiligen Elisabeth gewidmet, die jeweils mit einem der sieben biblischen Werke der Barmherzigkeit vom Künstler konzeptionell verbunden wurde. Das achte Fenster zeigt eine abstrakte Interpretation des Verses aus dem Matthäus-Evangelium Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Neben den passend zu den Themen der Fester ausgewählten acht Orgelstücken hatte Benjamin Leins ergänzende kurze Texte verfasst, die im Wechsel vorgelesen wurden.

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, am Ausgang werden Spenden erbeten.