Eine besondere Begegnung
Der fromme und gerechte Simeon – so erzählt uns das Lukasevangelium (Lk 2,22-35) – begegnet dem Jesuskind mit seinen Eltern im Tempel. Er erkennt in ihm den Christus, den Gesalbten Gottes, den Retter, der Licht und Heil zu den Menschen bringen wird. Auf ihn hat Simeon gewartet, ihn durfte er mit eigenen Augen sehen, mit den Händen berühren und in die Arme nehmen. Eine ganz besondere Begegnung für Simeon.
Diese unmittelbare Art der Begegnung ist für uns – 2000 Jahre später – nicht möglich.
Doch auch wir können Christus begegnen: wenn wir uns in seinem Namen versammeln, gemeinsam singen und beten, wenn wir in der Heiligen Schrift lesen, wenn wir voller Liebe unseren Mitmenschen begegnen und in seinem Sinne handeln.
Jesus lädt uns ein, ihn zu sehen – nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen. Er lädt uns ein, mit offenem Herzen seine frohe Botschaft, seinen guten Geist immer wieder neu zu entdecken und ihn – wie Simeon – als den Christus zu erkennen.
Vielleicht können auch wir dann getrost und froh in den Lobgesang Simeons einstimmen:
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
(Lk 2,29-32)