Gebet während einer Pandemie
Was für eine „ver-rückte“ Zeit! Große Verunsicherung macht sich überall breit, wir scheinen dem Schicksal irgendwie hilflos ausgeliefert zu sein. Ein komisches Gefühl, meinten wir doch bis vor kurzem, alles absichern und im Griff haben zu können.
In dieser Situation ist neben den zahlreichen Bemühungen um die Bekämpfung des Corona-Virus vor allem Solidarität gefragt. Egoismen haben eigentlich Zwangspause, auch wenn das noch nicht jeder begriffen hat.
Denken wir in diesen Tagen nicht nur an uns, sondern an alle, die im Augenblick besonders betroffen sind und schließen wir sie in unser Gebet mit ein.
Das folgende Gebet von Cameron Wiggins Bellm möge uns ein wenig die Augen öffnen und Hilfestellung geben:
Guter Gott,
mögen die, deren Alltag nun Einschränkungen unterliegt, sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist.
Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören, sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind.
Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben, sich an die erinnern, die sich Kranksein nicht leisten können und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen.
Mögen die, die eine flexible Kinderbetreuung haben, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind, sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben.
Mögen die, die Reisen absagen müssen, sich an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben,
Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren, sich an die erinnern, die gar keine Rücklagen haben.
Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen, sich an die erinnern, die kein Zuhause haben.
Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt, lass uns auf Liebe setzen.
Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können, lass uns andere Wege finden, wie wir an unsere Nächsten weitergeben, dass Gott uns umarmt.
Amen.