Glanzvolle Urbaniprozession in Bamberg
Bei strahlendem Sonnenschein begann mit der Urbaniprozession am Dreifaltigkeitssonntag die Reihe der großen, prunkvollen Prozessionen in der Domstadt. Sie ist nachweislich bis auf das Jahr 1636 zurückzuführen.
Nach dem Festgottesdienst zog die Prozession mit dem Allerheiligsten, getragen von Pfarrer Helmut Hetzel den Kaulberg hinauf zum Laurenziplatz. Die sehr schon geschmückte Statue des Heiligen Urban trugen Johannes, Christian, Andreas, Florian, Tim und Patrick. Da es an Ministranten mangelte, führte die Fahnenabordnung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB den Zug an. Die Bruderschaft der Häcker im Berggebiet diesseits der Regnitz war mit zwei Fahnenabordnungen und vielen Stabträgern dabei. Auch die Kleinsten, die „Muggnpatscher“ trugen Standarten. Es folgten die Gemeinschaft der Bamberger Feuerwehren mit Kreisbrandinspektor Ewald Pfänder und die Feuerwehr Kaulberg Löschzug 7, weiter die Kolpingfamilie, der Obere Gärtnerverein, der Verein der jungen Gärtner und die Schützen Hamonia Bamberg mit ihren Fahnenabordnungen und Mitgliedern.
Am ersten Altar, am Kreuz neben dem Greifenklau, aufgebaut von der Familie Johann Motschenbacher, wurde Gottes Segen für die Früchte der Erde erbeten.
Zum zweiten Altar, von der Familie Monika Pflaum errichtet, trug die Monstranz Diakon Josef Geißinger. Am Hohen Kreuz in der Würzburgerstraße stieß die zweite Prozession von St. Urban mit Kaplan Sam Thomas dazu. Er widmete sich bei seinen Fürbitten den Schwestern, Ärzten und Pflegern und der Arbeitswelt der Gläubigen in den Betrieben, Büros und sonstigen Arbeitsstätten. Von jetzt ab führten die Urbaner Ministranten mit ihren Fahnen und dem Kreuz die Prozession an in die Schellenbergerstraße zum dritten Altar. Dieser war geschmückt von Ulla Will und Beate Griesmann. Hier wurde besonders für die Kinder, Jugendlichen, die Schulen, Familien und die Gesellschaft gebetet.
Schwerer war es für die Häcker nun, die Statue ihres Schutzpatrons den Oberen Stephansberg hinunter am Wilde-Rose-Keller vorbei zum letzten Altar zu tragen, der von Anne und Jürgen Motschenbacher und Helfern aufgebaut war. Anne, die diesen Dienst schon über dreißig Jahre verrichtet, hatte dieses Jahr ihren Enkel Noah dabei, der stolz eine große Pfingstrose in den Händen hielt. Alle Träger in ihren schwarzen Fräcken und den bunten Stirnbändern haben bei den heißen Temperaturen kräftig geschwitzt, während St. Urban hoch oben herrlich geschmückt auf alle majestätisch herabblickte. Beim steilen Abwärtsgehen sind ihm die richtigen Trauben aus der Schale entglitten und in die Blumen zu seinen Füßen gefallen. Pascal Zeger war dieses Jahr neuer Stuhlträger und Anton Weidig neuer Stabträger und haben ihre Aufgabe nach Angabe ihrer Mitstreiter gut gemeistert.
Der lange Prozessionsweg war wieder mit hunderten grünen Birken geziert und auch viele Häuser waren besonders mit Fähnchen, Heiligenfiguren und Fenstertüchern geschmückt.
Am vierten Altar erbat Kaplan Sam Gottes Hilfe für die Ökumene, die Kirche und besonders auch für die schwierige derzeitige Situation in der Ukraine.
Nach dem vollständigen Abstieg zum Fuße des Stephansbergs hieß es für Pfarrer Hetzel mit der Monstranz wieder den Berg hinaufzuziehen in die Kirche Unsere Liebe Frau, wo alle den Schlusssegen empfingen. Die Bläser der Gruppe von Dr. Weiner begleiteten die Prozession musikalisch.
Am Ende des Gottesdienstes dankten Pfarrer Hetzel und Gerhard Metzner von den Häckern allen Helfern und Besuchern. Diese lobten ihrerseits den Pfarrer und auch die Mesnerin Gisela Müller, die beide das erste Mal für das gute Organisieren und Ausrichten der beliebten Prozession zuständig waren.