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Halb voll oder halb leer?

Bierglas
Datum:
Veröffentlicht: 15.5.20
Von:
Christian Schneider, Pastoralreferent
Zu welcher Kategorie Mensch gehören Sie? Ist für Sie das Glas halb voll oder eher halb leer? In Tagen wie diesen scheint das Glas für viele Menschen eher halb leer zu sein. Zu groß sind die Sorgen und Unsicherheiten über die Folgen, die das Corona-Virus in Zukunft noch verursachen wird.

Zu welcher Kategorie Mensch gehören Sie? Ist für Sie das Glas halb voll oder eher halb leer?

In Tagen wie diesen scheint das Glas für viele Menschen eher halb leer zu sein. Zu groß sind die Sorgen und Unsicherheiten über die Folgen, die das Corona-Virus in Zukunft noch verursachen wird.

Wie lange werden wir uns noch einschränken müssen? Wird das Virus in Bälde eine zweite Infektionswelle auslösen? Wie wird sich die Krise auf die Wirtschaft und dadurch evtl. auch auf meinen Arbeitsplatz auswirken? Welche politischen Nachwehen werden einsetzen, wenn der ganze Spuk irgendwann einmal ein Ende haben wird? Wie wird der Klimawandel weiter voranschreiten und haben wir, was den Umgang mit unserer Schöpfung anbelangt, doch etwas gelernt? Wie werden wir Menschen zukünftig miteinander umgehen? Können wir so manch gegenseitige gute Erfahrung auch in die Zeit nach Corona retten? Wie geht es mit den kriegerischen Auseinandersetzungen in so vielen Ländern der Welt weiter? Usw…. Fragen über Fragen, auf die wir im Moment nur schwer eine Antwort finden.

Die Gefahr, vor allem schwarz zu sehen, ist deshalb in Krisen besonders groß. Scheinbar all zu leicht kann sich darunter auch ein „Nicht-Wahrhaben-Wollen“, Enttäuschung oder gar Zorn mischen, welche sich in den absurdesten Blüten zeigen. Die momentan in mehreren Städten Deutschlands stattfindenden „Corona-Demonstrationen“ sind hierfür ein augenscheinliches Beispiel.

Wir Christen sollten in dieser Zeit meiner Meinung nach auf etwas ganz anderes setzen. Nämlich auf die ein für alle Mal geltende Zusage Jesu, dass Gott stets mit uns durch dieses Leben geht. Dass er sowohl die frohen und schönen, wie auch die traurigen und dunklen Momente des Alltags mit uns teilt.

Eine solch biblisch begründete Haltung macht uns nicht automatisch frei von aller Furcht vor dem, was noch kommen mag. Das wäre vermessen und entspräche nur in den wenigsten Fällen der Realität.

Aber eine solche Haltung lädt uns Glaubende ein, darauf zu vertrauen, dass letztlich alles wieder gut werden wird. Und eine solche Haltung fordert uns gerade dazu heraus, selbst mit beizutragen, dass sich das „Virus der Schwarzmalerei und destruktiven Haltung“ nicht weiter ausbreiten kann.

Bleiben wir deshalb trotz allem zwar wachsame und realistische, besonders aber auch zuversichtliche Menschen, die auch in solchen herausfordernden Zeiten positive Signale in unsere Gesellschaft senden.

Wir Christen haben doch allen Grund dazu!

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Gesang aus Taizé ein, der uns zusätzlich Kraft geben kann, in dieser Hoffnung und in diesem Vertrauen zu leben. Sie finden ein Hörbeispiel unter dieser Internetadresse.

Viel Freude beim Hören.

Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht.
Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht,
auf dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht.