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Im Advent

Adventskerzen
Datum:
Veröffentlicht: 2.12.20
Von:
Christian Schneider, Pastoralreferent
„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“ So lauten die ersten Zeilen eines kurzen, aber vielen doch bekannten Kinderreims aus den 60iger Jahren. Zeilen, welche zwar die kindliche Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest zum Ausdruck bringen können, ansonsten auf den zweiten Blick doch eher inhaltsleer daher kommen.

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“ So lauten die ersten Zeilen eines kurzen, aber vielen doch bekannten Kinderreims aus den 60iger Jahren. Zeilen, welche zwar die kindliche Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest zum Ausdruck bringen können, ansonsten auf den zweiten Blick doch eher inhaltsleer daher kommen.

In diesem Jahr wird die Advents- und Weihnachtszeit unter ganz anderen Voraussetzungen zu gestalten sein. Das Coronavirus sorgt dafür, dass wir Vieles, was wir in dieser geprägten Zeit sonst gewohnt waren, nicht machen können. Kein verträumter Gang über den Weihnachtsmarkt, kein durch Lebkuchen, Bratwurst und Glühwein erfüllter Duft, der durch unsere rotgefrorenen Nasen zieht, keine wie zu einem vorweggenommenen Geschenkefest gewordenen Nikolausfeiern, bei denen die Kinder für ihr gutes Tun gelobt und für ihr Fehlverhalten getadelt werden, keine wöchentlich wiederkehrenden Krippenspielproben für die Kindermette an Heilig Abend usw.. Und doch, Weihnachten wird kommen und es stellt sich auch heuer für uns Christen die Frage, wie wir uns in diesem Coronajahr auf das Weihnachtsfest vorbereiten und die Geburt des „Christenkindes“ feiern wollen.

Die Adventszeit ist von ihrem Ursprung her, vergleichbar mit der Fastenzeit vor Ostern, eine Vorbereitungszeit auf dieses Geburtsfest. Eine Zeit, in der ich eingeladen bin, zur Ruhe zu kommen und das, was mein Leben so ausmacht, bewusst anzuschauen. Unter normalen Umständen fände man wohl dem Alltagsstress geschuldet nur wenig Zeit und Muße, sich darauf einzulassen. Zu voll ist bei vielen der Terminkalender, dass man sich ausdrücklich darauf einlassen könnte. Doch wie oben bereits erwähnt: Vieles ist in diesem Jahr anders und es muss deshalb in vielem auch nicht schlechter sein.

Vielleicht hilft uns ja ein solcher Blick, diese Zeit bewusster für uns und unsere Familien zu nutzen. Beispielsweise als Zeit der wohltuenden Ruhe, als Zeit der heilsamen Konfrontation mit mir und meinem Leben, als geschenkte Zeit mit meiner Familie, als Zeit der intensiveren Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Sinn von Weihnachten usw.

Ich wünsche uns allen, dass wir in den nun vor uns liegenden vier Wochen solche adventlichen Erfahrungen machen können, damit das Christkind nicht nur eins, zwei, drei, vier vor der Tür steht, sondern auch „acht-sam“ und anderes, als sonst eingeübt, in meinem Herzen Einzug erhalten kann.