Im „Labyrinth des Lebens“
Bei meinen Exerzitien im April 2018 habe ich mich öfter auf den Weg gemacht.
Im Garten des Exerzitienhauses war ein Labyrinth angelegt,
das ich gerne immer wieder abgegangen bin;
mal schnellen Schrittes, mal bedächtig einen Fuß vor den anderen gesetzt,
einmal vollkommen in Ruhe, manchmal aufgewühlt von Gedanken oder Erlebtem.
Anders als im Irrgarten führt der Weg im Labyrinth stets zur Mitte und auch wieder hinaus.
In großen und kleinen Bögen geht man da seiner Wege,
findet die Mitte und verlässt sie auch wieder –
da kommt es vor, dass das Ziel schon lang vor Augen steht,
es kann aber auch sein, dass man sich eher auf die Kurve konzentriert, die gerade vor einem liegt.
Manches Mal ist dieses Gehen im Labyrinth nahezu eine Geduldsübung:
Da bin ich schon ganz nah an der Mitte
und dann führen einen die eigenen Schritte doch ganz weit von ihr weg…
Dann geht man gar den weitesten Bogen, weit entfernt vom Mittelpunkt,
und steht so plötzlich und fast unvermittelt in der Mitte.
Manches Mal dient das Gehen im Labyrinth dem eignen Ruhig-werden
Jeder Schritt ließ eine Ablenkung frei
und mit jedem Atemzug konnte ich mehr im Jetzt-sein ankommen…
Da war auf langen Strecken dem Nachdenken weiter Raum eröffnet
und ließ bei mancher Wendung gar eine neue Perspektive zu.
»Das Leben ist ein beständiges Gehen im Labyrinth *
ankommen und aufbrechen *
zur Mitte finden und sie wieder verlassen *
sich wenden müssen und doch weiterkommen«
Das Labyrinth als Sinnbild für das Leben,
eine treffende Beschreibung für das Leben –
womöglich auch in diesen Zeiten…
Kommen Sie gut durch diesen Tag!