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Ist Dein Glaube stärker als Deine Bedrängnis?

Weg des Glaubens
Datum:
Veröffentlicht: 20.4.22
Von:
P. Sunny John O.Carm., Pfarrvikar
„Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts.“ Daran erinnert uns der dänische Theologe Søren Kierkegaard. Der auferstandene Herr geht alle Wege unseres eigenen Lebens mit. Jede und jeder von uns kann sich fragen: Wo habe ich das in meinem Leben erlebt, dass Gott mir etwas zugesagt hat, das er auch in der ein oder anderen Weise erfüllt hat?

„Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts.“ Daran erinnert uns der dänische Theologe Søren Kierkegaard. Der auferstandene Herr geht alle Wege unseres eigenen Lebens mit. Jede und jeder von uns kann sich fragen: Wo habe ich das in meinem Leben erlebt, dass Gott mir etwas zugesagt hat, das er auch in der ein oder anderen Weise erfüllt hat?

Liebe Schwestern und Brüder! Vertrauen in Gott bewahrt nicht automatisch vor der Sorge, dass er sich uns entziehen könnte. Der Hl. Johannes vom Kreuz unterstützte im 16. Jahrhundert die Reformbemühungen Teresa von Avilas im Orden der Karmeliten und geriet dadurch in Konflikt mit den Kirchenoberen. Seine eigenen Ordensbrüder warfen ihn schließlich aufgrund einer falschen Anklage in den Klosterkerker.

Trotz aller Verzweiflung erfährt Johannes vom Kreuz in dieser ausweglosen Situation die Gegenwart Gottes. Seine Erfahrungen hält er in einem Text fest, der später unter dem Titel „Die Dunkle Nacht der Seele“ bekannt werden sollte. Johannes vom Kreuz beschreibt darin, wie ihm alles entzogen wird, was ihn bisher im Leben getragen hat. Wie schließlich sogar Gott sich vor ihm verbirgt. Er, der vorher noch ganz nah war, ist nicht mehr zu spüren. So lehrte die dunkle Nacht Johannes all das loszulassen, was ihn daran hinderte, zu sich selbst und zu Gott zu finden. Aber immer im Vertrauen, ihn dennoch wiederzufinden trotz aller Nacht in ihm und um ihn herum.

Selbst in schweren Zeiten, wenn alles drunter und drüber geht, können wir darauf vertrauen, dass Gott die Dinge am Ende zum Guten führen wird (Röm 8,28). Ganz gleich wie aussichtslos oder schwer es erscheint, wir können Gott vertrauen, dass er einen Plan hat – einen guten Plan, den er auch umsetzen wird! Wenn ich durch schwere Zeiten gehe, erinnere ich mich selbst daran, dass sie irgendwann vorbei sein werden.

Der evangelische Theologe und Widerstands- Kämpfer Dietrich Bonhoeffer schreibt: „Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich“.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass mein Gott alles besser für mich macht. Ich verstehe nicht alles, warum macht er das alles in meinem Leben, weil ich nur ein Mensch bin, der nur in Raum und Zeit denken kann. Aber mein Glaube ist stärker als diese menschliche Dimension. Mein Gott ist stärker als meine menschlichen Probleme.

„Der HERR ist mein Licht und mein Heil: vor wem sollt’ ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Schutzwehr: vor wem sollte mir bangen?“ (Ps 27,1).

Gott hilft seinen Kindern. Und für Gott ist kein Problem zu groß. Keine Krankheit zu mächtig. Kein Feind unbesiegbar.

Diese Zeit, die ich jetzt lebe, ist mir geschenkt. Sie steht mir nicht selbstverständlich zur Verfügung. Und im Hintergrund stehen hoffentlich Fürbitter, die im Gebet für mich kämpfen.

Helfe mir, mein Gott, dass mein Glaube nicht wankt und schwankt, sondern mit jedem Tag stärker und unerschütterlicher wird. Ich danke Dir. Amen.