Datum:
Veröffentlicht: 23.8.23
Von:
Marion Krüger-Hundrup
Muttergottes-Fest 2023
Tausend Gläubige folgen der Königin des Friedens und Lebens
Es war ein emotionaler Höhepunkt in diesem frommen Geschehen, als sich die beiden Marien am Sonntag in der St. Martins-Kirche begegneten: Schlicht und ohne Schmuck die Schmerzhafte Muttergottes, die Pietà in St. Martin, prachtvoll herausgeputzt die Freudenreiche Muttergottes aus der Oberen Pfarre. „Es sind zwei Darstellungen der gleichen Frau“, sagte Pfarrer Helmut Hetzel. Diese könne in der Frage nach Gott Antwort geben: „Auch in schwierigen Situationen gibt er Halt und Zuversicht, durch Maria, unsere Fürsprecherin, in Freud und Leid“, erklärte er.
Welche Sorgen und Nöte oder Freuden die gut tausend Gläubigen bewogen haben mögen, an dieser Prozession am Muttergottes-Fest 2023 teilzunehmen, ist nicht bekannt. Über aktuelle Kalamitäten, die die mitgepilgerten Oberbürgermeister Andreas Starke, Staatsministerin Melanie Huml und viele Stadträte plagen könnten, dürfte nur spekuliert werden. Bleiben die stimmgewaltigen Gesänge, die Fürbittrufe, die Rosenkranz-Gesätze, die den Stationenweg von der Oberen Pfarre hin zum Englischen Institut am Holzmarkt, zu St. Martin und abschließend zum Frauenplatz prägten. Und deutlich machten, dass es durch die Muttergottes Maria zu Jesus Christus geht: Im Zentrum des Prozessionszuges stand das Allerheiligste in der Monstranz, die Pfarrer Hetzel mitführte und damit den eucharistischen Segen spendete.
Gleichwohl war es für die Prozessions-Teilnehmer und die Schaulustigen am Straßenrand durchaus legitim, der „Königin des Friedens und Lebens“ zu huldigen. So nannte Pfarrer Hetzel die Gottesmutter, die durch ihr bedingungsloses Ja entscheidend zur Erlösung der Menschheit beigetragen hat. Als Königin mit Krone präsentierte sich denn auch die gotische Marienfigur, die für die Festtage ihren angestammten Platz im Hochaltar der Oberen Pfarre verlassen hatte, und nun von starken Männern durch Bamberg getragen wurde.
Das traditionelle Muttergottes-Fest, das alljährlich am Sonntag nach dem Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (15. August) beginnt, ging am Montag, 21. August 2023, um 10:00 Uhr mit einem Krankengottesdienst sowie Betstunden zwischen 15:00 und 18:00 Uhr weiter. Am Abend lud um 19:00 Uhr das Fränkische Mariensingen zum speziellen Gottes- und Marienlob ein. Am Dienstag, 22. August 2023, beendeten Betstunden zwischen 15:00 und 17:30 Uhr sowie die Eucharistiefeier um 18:00 Uhr das Muttergottes-Fest 2023. Parallel zu den Beststunden war das Muttergottes-Café vor dem Dohlushaus geöffnet.
