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Karmelitenkirche:Ortswechsel für Gottesdienste wegen Beginn der Innensanierung

Prior Pater Klemens August Droste (links) und Mesner Frater Bonifatius Dittrich sorgen dafür, dass das Ausweichquartier Klosterladen für Gottesdienste liturgiegerecht eingerichtet wird.
Datum:
Veröffentlicht: 4.8.25
Von:
Marion Krüger-Hundrup

Auch wenn die Karmeliten das Ende der regen Bautätigkeit rund um ihr Kloster herbeisehnen: Weiterhin muss ihre Geduld strapaziert werden. Allein die umfassende Außen- und Innensanierung ihrer Kirche St. Maria und St. Theodor – ein sechs Millionen Euro-Projekt – läuft noch bis voraussichtlich Ende 2026. Dabei sind die Arbeiten fast im Zeitplan: Diplom-Ingenieur Peter Jungkunst vom Bamberger Architekturbüro Jungkunst & Zang, räumt „eine leichte Verzögerung“ wegen notwendiger Voruntersuchungen etwa von Schadstoffbelastungen ein. So sollte ursprünglich die Innensanierung nach Ostern 2025 beginnen, jetzt wird es September. Dann wird die Kirche für Besucher geschlossen.

Die Karmeliten sind auf diesen Umstand gut vorbereitet: „Die Kirche ist zu, aber wir feiern weiter Gottesdienst in einem anderen Raum“, erklärt Prior Pater Klemens August Droste. Und zwar schon seit Sonntag, 3. August. Das Ausweichquartier soll der ehemalige Klosterladen sein, der auch nach dem Verkauf des historischen Klostergebäudes dem Karmelitenorden gehört und künftig für Veranstaltungen wie Vorträge oder Konzerte genutzt werden kann.

Der einstige barrierefrei zugängliche Klosterladen mit seinem imposanten Gewölbe bietet Sitzplatz für mindestens 60 Personen und zudem einen separaten kleinen Raum für geschützte Beichtgespräche. Pater Klemens und Frater Bonifatius Dittrich, der die Mesnerdienste verrichtet, sorgen jetzt dafür, dass die Interimslösung eine heimelige wird: „Alles, was für die Liturgie eines Gottesdienstes nötig ist, werden wir haben“. Also einen Altar und Ambo, Standkreuz und Tabernakel, Kerzenleuchter, eine elektrische Orgel. Sogar einen Kerzentisch wird es geben, auf dem Gläubige Lichter entzünden können.

Die beiden Ordensmänner bedauern zwar, dass diese Notkirche außerhalb der Gottesdienst– und Beichtzeiten geschlossen bleiben muss. Der Raum sei aber zu weit weg vom Kloster am Knöcklein, so der Prior. Daher gebe es keine Kontrolle, „wer darin Brotzeit macht“. Und, so schmunzelt Pater Klemens: „Es gibt für Beter genügend andere Kirchen in Bamberg.“

Das Außengerüst an der Karmelitenkirche werde entfernt, wenn die Notmaßnahmen im Inneren wie Ankerbalken oder Gewölbenetze abgebaut seien, sagt Diplom-Ingenieur und Tragwerksplaner Anton Landgraf vom Ingenieurbüro ALS in Amberg. Ohne Gerüst könnten dann auch die Arbeiten am Fundament des Gotteshauses beginnen. Außerdem stehe noch die Sanierung des Kirchturms an.

Der in der Innensanierung federführende Architekt Peter Jungkunst listet auf, was ab Herbst geplant ist: Bevor das Innengerüst steht, werden die Bänke, hölzernen Seitenaltäre, Heiligenfiguren entfernt und zur Restaurierung deponiert. Dann werden die Mauerrisse verpresst und die Raumschale komplett gereinigt. Eine neue Fußbodenheizung und Wandtemperierung gehören ebenfalls auf die To-Do-Liste. Wie auch die Orgel als wohl letzte Maßnahme.

Die Gottesdienste im ehemaligen Klosterladen: Sonntag 8 und 10 Uhr, Werktag 8:30 Uhr. Beichtgelegenheiten: Mittwoch und Freitag 15 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 11:30 Uhr.