Teilen in Corona-Zeit
Es sind schon gut 1700 Jahre her, dass der ehemalige Soldat Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilte und durch sein wohltätiges Leben als Bischof von Tours den Menschen bis heute in Erinnerung blieb. Ein weltweit gefeierter Heiliger, der als erster Nichtmärtyrer vom Volk heiliggesprochen wurde. Sein Grab in Tours (Frankreich) war im Mittelalter ein Hauptpilgerzentrum.
Eine Legende erzählt, dass bei seinem Begräbnis in der Winterzeit die Natur geblüht haben soll. Der 11. November war noch bis in die Neuzeit hinein der Beginn der vorweihnachtlichen Fastenzeit. Am Vorabend ging’s noch einmal hoch her durch den Verzehr der Martinsgans. Sehr bekannt ist die Erzählung von der Mantelteilung. Martin machte dadurch deutlich, was der Mensch braucht, was ihm gut tut :
Zuwendung, Liebe, Wärme. Ist das nicht grad in der Corona-Zeit ein hilfreicher Impuls für uns alle. Freilich ist es klug, wenn wir uns selbst schützen und besonders achtsam sind. Achtsamkeit sollen wir aber den vielen „Bettlerinnen und Bettlern“ um uns zuteil (= teilen) werden lassen. Am Anfang der Pandemie waren wir kreativ, hilfsbereit und sahen auf einmal die Hilfsbedürftigen um uns.
Es scheint schon ein wenig abzuflachen. Lassen wir uns durch das wertvolle Vorbild des Heiligen Martin - des Patrons unserer geliebten Martinskirche - wieder ermutigen. Bestimmt wird noch größere Hilfe in den kälteren Tagen notwendig sein.