Wahre Schönheit
Irenäus von Lyon, ein frühchristlicher Theologe (um 202 n. Chr.), schrieb die folgenden aufmunternden Worte:
„Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand des Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht, zur rechten Zeit für dich, der du gemacht wirst. Bring ihm ein weiches, williges Herz entgegen, und bewahre die Gestalt, die der Künstler dir gab. Bleibe formbar, damit du nicht verhärtest und schließlich die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, steigst du zur Vollkommenheit empor. Die Kunst Gottes gestaltet den Lehm, der du bist. Nachdem er dich aus dem Stoff geformt hat, wird er dich innen und außen mit reinem Gold und Silber schmücken. So schön wird er dich machen, dass am Ende er selbst nach dir verlangt.“
In Form zu bleiben ist heute ein großes Anliegen, gut auszusehen und fit zu sein, im Spiegel eine gute Figur zu machen. Aber wahre Schönheit kommt von innen und strahlt nach außen. Wenn wir uns von Gott als Person formen lassen, können wir Menschen mit Ausstrahlung werden, verlieren wir nicht die Form, spiegeln wir die Schönheit der Liebe Gottes wider, der uns aus Liebe erschaffen hat.
Denn du hast mein Inneres geschaffen,
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.
Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Als ich geformt wurde im Dunkeln,
kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde,
waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand,
in deinem Buch war schon alles verzeichnet;
meine Tage waren schon gebildet,
als noch keiner von ihnen da war.
(Psalm 139, 13-16)