Warten und hoffen
„Angespannte Ruhe im Klinikum: Mit umfassenden Maßnahmen rüstet sich das Krankenhaus für Corona-Patienten. Jetzt heißt es: warten.“
So konnten wir am vergangenen Freitag in der Tageszeitung lesen. Täglich erfahren wir die neuesten Zahlen der Infizierten und leider auch der an der Krankheit Verstorbenen.
Fragen drängen sich unwillkürlich auf: Wie geht es wohl weiter? Wird meine Familie, werden meine Eltern, werde ich selbst unbeschadet durch die Krise kommen? Wie lange dauert die bedrückende Isolation? Wie soll ich meine Kinder sinnvoll beschäftigen?
Wie geht es beruflich weiter? Wann endet Kurzarbeit, krisenbedingtes Homeoffice?
Die Angst vor der Zukunft lähmt nicht wenige.
Jetzt heißt es warten. Ich möchte ergänzen: Jetzt heißt es warten und hoffen. Hoffnung, Zuversicht und Gottvertrauen nicht verlieren. Wenn es stimmt - ich habe nicht nachgezählt - dann findet man in der Bibel 365 mal die Aufforderung: „Fürchte, fürchtet euch nicht!“
Warum brauchen wir uns nicht zu fürchten?
Im letzten Satz des Matthäusevangeliums (28,20) lesen wir das tröstliche Vermächtnis, die letzten Worte Jesu unmittelbar vor seiner Himmelfahrt:
„Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Er ist bei uns, gerade jetzt in dieser schweren Zeit, er lässt uns nicht im Stich, seiner Zusage dürfen wir vertrauen.
Der 2016 verstorbene Kapuzinerpater Anton Rotzetter hat uns dieses hoffnungsfrohe Gebet hinterlassen:
GOTT
Lass mich Salz sein damit die Erde erstarkt
in neuer Hoffnung
Lass mich Brot sein damit die Menschen sich nähren
in neuer Hoffnung
Lass mich mein Herz öffnen damit die Welt aufatmet
in neuer Hoffnung