Die Michaelskirche mit der in Deutschland einmaligen Pflanzendecke, welche um 1615 von einem unbekannten Künstler gemalt wurde, ist bereits für sich alleine ein begehrtes Reiseziel. Pflanzeninteressierte Personengruppen verbinden den Besuch in Bamberg mit einer Betrachtung des „Himmelsgartens“ (Kirchengewölbe von St. Michael). Darüber hinaus und in Ergänzung zum Himmelsgarten wird der im Innenhof bepflanzte Bibelgarten mit 50 bedeutsamen Pflanzen der Bibel gerne von Besuchern angenommen. Ein Schöpfungsweg, der von diesem Ort ausgeht, komplettiert und integriert die beiden vorhandenen Elemente der Klosteranlage und macht Schöpfung in der Natur erlebbar und greifbar. Zivilisation ist nur mit den Gaben der Schöpfung möglich. Die Benediktiner und allgemein die Klöster haben einen großen Beitrag dazu geleistet, Natur nutzbar zu machen. Unsere Kultur (kultivare, lat. bebauen) ging von der Urbarmachung der Natur aus. Von den Klöstern ausgehend wurden Innovationen auch an die Zivilbevölkerung weiter gegeben. Klostergärten waren die Vorläufer von Bauerngärten.
Der Schöpfungsweg setzt den Akzent auf die Schöpfung Gottes und ist somit auch einmalig. Er hebt sich ab von einem Wanderweg, welcher nur botanische, geologische, oder historische Punkte herausgreift. Der Weg soll die Menschen zur Ruhe bringen, in einer oft hektischen Welt hinausführen aus der Stadt und bei den Haltepunkten immer wieder auch Bezug zum Schöpfer herstellen.
Klaus Schwaab
Umweltbeauftragter der Erzdiözese Bamberg