Kirchturm
Der 25 Meter hohe, freistehende Kirchturm trägt auf seiner Spitze ein Kreuz. Dieses Kreuz ist nicht nur nach oben gerichtet, sondern auch als Segenszeichen horizontal über die Kirchengemeinde gelegt. Es ist nicht nur ein Zeichen der Einladung an die Gemeinde, aus allen Himmelsrichtungen hierher zu kommen, sondern auch eine Aufforderung zur Sendung, von hier in alle Richtungen hinauszugehen.
Der Posaunenengel ist den Engeln nachempfunden, die auf dem Turm und Hochchor der Oberen Pfarre, der Mutterkirche von St. Urban, stehen. Es ist der Engel des Jüngsten Gerichtes, der zur Auferstehung in die Posaune stößt.
Der Turm trägt vier Glocken, die von der Firma Perner / Passau gegossen wurden:
- Die Marienglocke (120 kg, é-Dur-Terz) trägt die Inschrift „Meine Seele preist die Größe des Herrn.“
- Die Engelsglocke (604 kg, Ton gis) zeigt die Worte „Lobt den Herrn, ihr, seine Engel, halleluja!“
- Die Heinrich- und Kunigundenglocke (331 kg, Ton h) ist den Gründern des Bistums Bamberg geweiht und trägt die Inschrift: „In der Schwachheit vollendet sich Gottes Kraft.“
- Auf der Edith-Stein-Glocke (242 kg, Ton cis) steht das Wort der Seligen, das sie vor dem Abtransport nach Auschwitz zu ihrer Schwester sprach: „Komm, wir gehen für unser Volk!“
Vorplatz
Am einladenden Vorplatz, nahe der Straße, steht ein großes in Beton gegossenes Taukreuz. Der griechische Buchstabe Tau ist ein Symbol für das Kreuz, da er der „crux commissa“ gleichsieht, jener Kreuzform, bei der sich die Balken nicht überkreuzen. Es ähnelt auch dem hebräischen Buchstaben Taw, der früher Kreuzesform hatte. Als Abschluss des hebräischen Alphabets ist er ein Sinnbild der Vollendung. Der Prophet Ezechiel (Ez 9,4) prägte auf Befehl Gottes ein T auf die Stirn der Gläubigen. Nach der Lehre der Kirchenväter ist es der Hinweis auf das Kreuz das Zeichen der Erlösung. In der Apokalypse wird es als Merkmal der Auserwählten gesehen (Apk 7,2-3). Tertullian sagt: Ezechiel weissagte, dass im wahren und katholischen Jerusalem dieses Zeichen auf unserer Stirn sein werde.
Einige Stufen führen vom Bodenniveau der vorbeiführenden Straße hinab zum Eingang der Kirche. An den Treppenstufen sind, ebenfalls in Beton gegossen, zwei Löwengestalten zu erkennen. Plastisch gestaltete Löwen wurden als Wächter an Toren und Tempeleingängen, später auch an Kirchen (siehe Bamberger Dom), angebracht. Oft wird der Löwe gemäß Offb 5,5 auch als Sinnbild für Christus gesehen: Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen.
Ein kleiner Springbrunnen mit achteckiger Brunnenschale bildet das Zentrum der Platzanlage und lädt zum Verweilen ein. Die Rebstöcke, die am rechten Flügel des Gemeindezentrums St. Urban an einer Pergola wachsen, erinnern an den früheren Weinbau, der hier unter dem Schutz des Heiligen Urban stand.