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Das Leid gehört dazu

Holzkreuz
Datum:
Veröffentlicht: 24.3.21
Von:
Josef Geißinger, Diakon
Unsere Medienberichte bestehen zum überwiegenden Teil aus Negativmeldungen: Lockdownverschärfungen, Missbrauchsskandale, Korruptionsaffären und täglich Tote in Myanmar und Syrien. Hoffnung keimt nur manchmal am Samstag auf, wenn die Lottozahlen bekannt gegeben werden oder der eigene Fuß- oder Basketballclub wieder einmal gewonnen hat. Zwischendrin die Katastrophenberichte aus Brasilien, die Zahl der Corona-Opfer täglich steigend. Da stellt sich bei vielen die Frage: wo war Gott? Hatten diese Menschen keinen Schutzengel? Würde Gott das auch bei uns zulassen?

Unsere Medienberichte bestehen zum überwiegenden Teil aus Negativmeldungen: Lockdownverschärfungen, Missbrauchsskandale, Korruptionsaffären und täglich Tote in Myanmar und Syrien. Hoffnung keimt nur manchmal am Samstag auf, wenn die Lottozahlen bekannt gegeben werden oder der eigene Fuß- oder Basketballclub wieder einmal gewonnen hat. Zwischendrin die Katastrophenberichte aus Brasilien, die Zahl der Corona-Opfer täglich steigend. Da stellt sich bei vielen die Frage: Wo war Gott? Hatten diese Menschen keinen Schutzengel? Würde Gott das auch bei uns zulassen?

Mit dem vergangenen Sonntag hat die Passionszeit wieder begonnen, in der wir des Leidens und Sterbens Jesu gedenken. – Nehmen wir unsere Fragen über das sinnlose Elend, das Menschen sich zufügen, mit hinein in die große Frage nach der Endlichkeit des Menschen. Der Tod eines geliebten Menschen gehört zum Schwierigsten unseres Lebens. Das Aushalten eines Schicksalsschlages lässt uns zweifeln, sogar verzweifeln an Gott. – Warum das Leid? Warum der Tod?

Ich kann Ihnen auch keine Antwort auf die Warum-Fragen geben, aber ich kann aus meiner Glaubensüberzeugung erzählen, dass wir erst dann, wenn wir bereit sind, die ganze Dramatik des Geschehens der Passion Jesu vor Augen zu haben und sie aushalten, erst dann können wir die Größe und Tiefe ermessen, was Jesus auf sich genommen hat. Ohne uns Angst zu machen, haben wir hier einen klaren Auftrag: In diesen Tagen vor Ostern sollen wir des Leidens Jesu für uns gedenken. Genau diesem Auftrag entziehen sich heute immer mehr getaufte Christen. Ostern wird nur als Frühlingsfest gefeiert. Die Kar- bzw. Leidenswoche entfällt, sie heißt heute allgemein Osterwoche, die säkularen Osterartikel prägen die Wochen der Fastenzeit, man entflieht dem gemeinsamen Feiern des Leidens, Sterbens und Auferstehens Jesu.

Natürlich, das in diesen Tagen besonders Bei-Jesus-sein ist für uns Christen in der heutigen Situation eine besondere Herausforderung. Aber genau in dieser Herausforderung liegt ein Segen. Den sollten wir suchen!

Eine gesegnete Passionszeit wünscht ich Ihnen!