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Hochschulgemeinde:Für Menschen, die wirklich etwas brauchen

Vera Hawlitschek, Mitarbeiterin im Bereich Betreute Wohnformen des SkF freute sich zusammen mit den Hochschulseelsorgern Pfarrer Thomas Braun (l.) und Pater Severin Tyburski über die Geschenke aus der Christbaum-Aktion 2024.
Datum:
Veröffentlicht: 14.1.25
Von:
Christiane Dillig

Kurz vor Weihnachten waren die Bamberger Hochschulgemeinden im Haus Friedrichstraße 2 wieder Umschlagplatz für hunderte von Paketen. Die Geschenkebaum-Aktion von Katholischer Hochschul- und Evangelischer Studierendengemeinde konnte erneut mit einem Rekord abgeschlossen werden. 2550 liebevoll verpackte Präsente wurden von den Vertretern von elf Bamberger Hilfsorganisationen abgeholt. Zu Weihnachten sind sie Menschen übergeben worden, die, wie der evangelische Studentenpfarrer Thomas Braun sagte, „wirklich etwas brauchen“.

Anfang Dezember waren vor und in zahlreichen Standorten der Universität Bamberg wie der Katholischen Hochschulgemeinde, dem Rektoratsgebäude der Universität, dem Gebäude an der Feldkirchenstraße , der Universitätsbibliothek auf dem Erba-Gelände, aber auch in Stephans- und Erlöserkirche und erstmals auch an der Pforte des Erzbischöflichen Ordinariats Tannenbäume, voll behängt mit kleinen Geschenkkärtchen, aufgestellt worden. Darauf waren ganz einfache Wünsche vermerkt, die Menschen glücklich machen können. Das reichte von warmen Socken für Menschen in den Obdachlosenunterkünften über Duschgels für Frauen aus dem Frauenhaus bis hin zu Kochutensilien für Personen, die in den vielen betreuten Wohngruppen für psychisch kranke Menschen leben. Die Kinder aus Jugendhilfeeinrichtungen wünschten sich ein Spiel, mancher auch nur eine Packung Hustenbonbons.

Bei der Übergabe der Geschenke an Mitarbeiter der vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) betreuten Wohngruppen würdigten die beiden Hochschulseelsorger, Pfarrer Thomas Braun und sein katholischer Kollege Pater Severin Tyburski, mit wie viel Liebe die Gaben verpackt waren. Braun erinnerte sich an eine Gruppe älterer Damen, die, vor einem der Bäume stehend, besprach, welche der Wünsche man erfüllen wolle. Viele nahmen nicht nur eine Karte vom Baum.

Sozialpädagogin Vera Hawlitschek und ein weiterer Mitarbeiter der betreuten Wohngruppen hoben hervor, wie wertvoll die Geschenke für ihre Klientel sind. Einsamkeit sei für viele der von ihnen Betreuten ein großes Problem. Oft hätten sie keinen Ort, keinen Menschen, zu dem sie an den Festtagen gehen könnten. Und so könnten ihnen die kleinen Geschenke „an den schweren Weihnachtstagen“ viel Freude machen.

Die Hochschulgemeinden werfen jedes Jahr aber noch einen Blick über den Tellerrand Bamberg hinaus. Man bittet um Spenden für ein internationales bildungsbezogenes Projekt, dieses Mal für die St. Clare's Nursery und Primary School in Meru in Kenia. Die Kinderstiftung „Hoffnungsstrahl“ will die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen verbessern und  fördert die Vor- und Grundschule, die von Franziskanischen Klarissen betrieben wird. Die Schule braucht neue Toilettenanlagen und die Schulkinder ein warmes Mittagessen sowie Lern-und Schreibmaterial. Auch für dieses Projekt konnte ein ansehnlicher Betrag überwiesen werden.

Die Geschenkebaum-Aktion der Hochschulgemeinden fand 2024 zum 19. Mal statt. Damit sei Bamberg „die Mutter aller Geschenkebaumaktionen“ an Hochschulen, sagte Pfarrer Braun. Nürnberg, Erlangen und Augsburg hätten es den Bambergern nachgemacht. Sein Amtskollege Pater Severin verwies darauf, dass die Aktion von Anfang an ökumenisch betrieben wurde. Hauptamtliche und Studierende hätten sie gemeinsam durchgeführt.

Folgende Einrichtungen erhielten Geschenke aus der Hochschulaktion: Frauenhaus und Mutter-Kind-Haus Sprungbrett des SkF, der Familientreff Löwenzahn sowie Soziale Dienste und Kitas des Diakonischen Werks, die Kinder- und Jugendhilfe Pettstadt der Caritas, Donum Vitae, Menschen in Not, die Betreuten Wohnformen und die Heilpädagogische Tagesstätte des SkF, das Spielmobil von „Freund statt Fremd“ und die Obdachlosenunterkünfte Theresien- und Kapellenstraße.

Im Betreuten Wohnen leben derzeit 109 Personen mit psychischer Erkrankung, davon etwa die Hälfte im Betreuten Einzelwohnen. Die anderen leben in einer Wohngemeinschaft. In Bamberg betreut der SkF zehn dieser Wohngemeinschaften, in Bischberg und Forchheim jeweils eine. Ziel der Betreuung der chronisch kranken Menschen ist, ihnen dabei zu helfen, dass sie nach einem Klinikaufenthalt wieder zu mehr Stabilität finden.