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„Gelobt seist Du Herr Jesu Christ, ein König aller Ehren“ (GL 375)

Christkönig in St. Urban
Datum:
Veröffentlicht: 17.11.21
Von:
Christian Schneider, Pastoralreferent
Am kommenden Sonntag, den 21. November, endet wieder einmal unser Kirchenjahr. Am sogenannten „Christkönigsfest“ beschließt die katholische Kirche Selbiges und feiert Jesus Christus als „König über die Welt“.

Am kommenden Sonntag, den 21. November, endet wieder einmal unser Kirchenjahr. Am sogenannten „Christkönigsfest“ beschließt die katholische Kirche Selbiges und feiert Jesus Christus als „König über die Welt“.

Entstanden ist dieses Fest vor gar nicht allzu langer Zeit. Im Jahr 1925 wurde es von Papst Pius XI. installiert als Kontrapunkt gegen „jene Flut von Übeln [...], die die Welt überschwemmen, weil die meisten Menschen Jesus Christus und sein heiligstes Gesetz sowohl aus ihrem persönlichen Lebenswandel, als auch aus der häuslichen Gemeinschaft und dem öffentlichen Leben verbannt haben."

Papst Pius XI. konnte wohl nicht ahnen, wie wichtig dieses neue Fest nur zehn Jahre später werden sollte. In der Zeit des Nationalsozialismus entwickelte sich der Tag zu einem wichtigen Widerstandssymbol: Junge Katholikinnen und Katholiken nutzten die Feier, um sichtbare Zeichen gegen den Führerkult zu setzen und mit Fahnen und Uniformen durch die Straßen zu ziehen.

Wenn wir einen Blick in die Gegenwart werfen, dann merken wir, dass auch bei uns vieles im Argen liegt und sich so manche und mancher als Herrscher über andere aufspielt.

Das geschieht im ganz Kleinen wie auch global. Der Drang, gesellschaftlich, politisch und religiös andere und Anderes zu beherrschen, breitet sich wieder vermehrt aus. Die Welt wird nicht nur durch Corona unsicherer, sondern in vielen Ländern herrschen Despoten und Diktatoren, die ihre Völker unterdrücken, die Freiheit beschneiden, Ungerechtigkeit walten lassen und sich selbst dabei überhöhen und finanziell bereichern.

Für uns Christinnen und Christen gilt ein für alle Mal, nur einer ist „König über die Welt“. Aber ganz anders, als es die „kleinen Könige“ und Egoisten der Gegenwart sind. Jesus Christus kommt still, liebend, barmherzig und mitfühlend auf uns zu. Eine Haltung, die viele „Möchtegernkönige“ vermissen lassen.

Lassen wir uns von solchen Menschen nicht blenden, sondern richten wir unser Leben immer wieder neu auf Jesus Christus hin aus. Einen „wahren König“, der an Weihnachten in einem Stall zu Bethlehem auf die Welt gekommen ist. Nicht um zu herrschen, sondern um zu dienen und die frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu verkünden.

In diesem Sinne Ihnen allen einen nachdenklichen und schönen Christkönigssonntag!