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Ratschen am Karfreitag und Karsamstag in Bug

Ratschen in Bug 2023
Datum:
Veröffentlicht: 4.4.23
Von:
Melanie Kuhn-Lange

Seid dabei am 7. und 8. April 2023!

Wir laden euch herzlich dazu ein, am Karfreitag und Karsamstag mit uns in Bug zu ratschen! Dabei ist es egal, ob ihr große oder kleine Freunde dieses Brauches an den Kartagen seid. Ihr könnt an jedem der auf dem Flyer angegebenen Termine zum Treffpunkt am Backhäusla in Bug kommen und einfach - auch an einzelnen Terminen - mitmachen. Bitte meldet euch vorher über den QR-Code auf dem Flyer/Plakat an!

Am Karsamstag, 8. April 2023 um 12:30 Uhr treffen sich alle zum gemeinsamen Abschluss der Ratsch-Aktion mit Christian Schneider am Missionshaus in Bug. Hier wartet eine kleine Osterüberraschung auf euch. Wir freuen uns auf euch!

Hintergrund: Ratschen - Warum?

Jedes Jahr am Gründonnerstag verstummen die Kirchenglocken und Orgeln. Einem alten Volksglauben nach fliegen sie in dieser Zeit nach Rom und kehren erst in der Osternacht mit lautem Geläut wieder zurück.

Das Schweigen der Glocken symbolisiert die Trauer über den Tod Jesu, wohingegen das erneute freudige Glockengeläut in der Osternacht den Jubel über die Auferstehung Jesu bekräftigt. Heute wird der Verzicht auf Glocke und Kirchenmusik auch gern als ein „Fasten der Ohren“ – gleichsam zum Verhüllen von Kreuz und Bildern als ein „Fasten der Augen“ – interpretiert.

Das fehlende Glockengeläut fällt heute vielleicht gar nicht immer auf. In früheren Zeiten bedeutete es jedoch einen starken Einschnitt in den gewohnten Tagesablauf. Als Uhren noch Mangelware waren, half das Stundengeläut der Kirchenglocke den Menschen, ihren Tag einzuteilen. Das Läuten der Glocke bestimmte den Tages- und vor allem auch den Arbeitsablauf. Also half man sich in den Ostertagen aus, indem dreimal täglich zu den Gebetszeiten (Morgen-, Mittag- und Abendgebet) die Glocken durch laute Holzratschen ersetzt wurden. Das Einläuten der Gebetszeiten findet man auch in vielen Ratschensprüchen wieder.

Die Ursprünge des Ratschens gehen bis in das 6. Jahrhundert zurück. Der Brauch hat sich mit der Zeit gewandelt. Heute ist es eine schöne Tradition, die oft von Ministrant*innen aufrechterhalten wird. Dabei steht nicht mehr (nur) die Kennzeichnung der Tageszeiten im Vordergrund. Vielmehr wird der Fokus auf die Vorfreude auf das Osterfest und die Verkündigung der Auferstehung Jesu gelegt. Die Ratschenkinder helfen ihren Mitmenschen, die Wartezeit auf Ostern zu überbrücken.

[vgl. https://www.katholisch.de/artikel/24690-vergessenes-brauchtum-in-der-fastenzeit, https://www.jungschar.at/jahreskreis/ratschen]