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Bamberger Dom:Um Antwort wird gebeten

Das Friedenslicht aus Bethlehem und die vier Adventskerzen im Dom.
Datum:
Veröffentlicht: 4.1.24
Von:
Volker Hoffmann

In der Vorabendmesse zum Vierten Advent 2023 leuchtete das Friedenslicht aus Bethlehem und daneben stand ein kleiner Adventskranz mit vier Kerzen. Vieles war zu planen laut Dompfarrer Dr. Markus Kohmann, denn am nächsten Tag sollten Lichter an Heiligabend erhellen. Viele Anwesende hatten sicher in den letzten Wochen eifrig geplant und Menschen zum Essen eingeladen mit „U.A.w.g.“ auf Karten. Für die Planung Gottes wurde auch Maria um Antwort gebeten: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben.“ Sie zweifelte, aber sagte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1,26-38) 

Auch wir werden von Gott um Antwort gebeten, so der Dompfarrer: Also sollten wir Auskunft geben, seinen Willen ausführen und Amen sagen. Dazu passten die Lieder „Selig, wer Gott fürchtet und auf seinen Wegen geht“ (GL 71,1 zum Psalm 128) und am Ende „Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Engel, in Chören, singet dem Herren, dem Heiland der Menschen, zu Ehren!“ (GL 251). Vor dem Altar stand in der Erwartung von Weihnachten bereits die leere Krippe.

Große Worte für ein kleines Kind

Die Predigt bei der traditionellen Christmette um 22:30 Uhr hielt Prälat Georg Kestel, der Domchor brachte die Messe de Minuit von Marc-Antoine Charpentier mit Bamberger Symphonikern und Solisten unter der Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer zu Gehör. Das Pontifikalamt am 25. Dezember bereicherte die Missa pastoralis in D von Jan-Antonin Kozeluh von Domkantorei sowie Solisten und Bamberger Symphoniker, die Predigt hielt Weihbischof Herwig Gössl. Die Bibel bringt große Worte über das kleine Kind zu uns, so der Dompfarrer in der Messe um 11:30 Uhr. Die erste Lesung berichtet von Abraham, dem trotz seines hohen Alter Erbe ein Sohn mit Sara von Gott angekündigt wird: „Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. Und er glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.“ (Gen 15,5-6) 

Bergpredigt als Beispiel

Am 31. Dezember 2023 trifft Simeon im Evangelium Josef und Maria mit ihrem Kind im Tempel von Jerusalem und lobt Gott: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2,29-32). Simeon ist uns Vorbild im Glauben und der Dompfarrer nannte zudem das Gleichnis des Königs, dessen Söhne für die Nachfolge-Regelung einen großen Saal füllen sollen: Der eine lässt Spreu bringen und ist stolz; der andere stellt ein Licht in die Mitte, das allen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Im Dom leuchten viele Kerzen und schweben Sterne an den Christbäumen. Der Dompfarrer zitierte Jesus „Ihr seid das Licht der Welt“ aus der Bergpredigt. Wir sollen mit guten Werken in unserem Leben leuchten. Wegen Silvesterraketen werde man zwar hier nicht viel von den Sternen sehen, aber: „Wichtig ist es, das Licht Gottes in das Jahr 2024 zu tragen“, denn der Glaube führt uns zusammen.