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Verlockende Lockerungen

Himmel
Datum:
Veröffentlicht: 12.5.21
Von:
Matthias Bambynek, Pfarrer
Eines der häufig gebrauchten Worte dieser Tage lautet „Lockerungen“. Nach der langen grauen und nass-kalten Zeit mit den vielfältigen Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens aufgrund der Schutzmaßnahmen in der Pandemie soll es nun wieder entspannter zugehen. Für Genesene, Getestete und Geimpfte und ganz allgemein wird manches wieder möglich, was seit Wochen untersagt oder nur in reduziertem Maß zu machen war.

Eines der häufig gebrauchten Worte dieser Tage lautet „Lockerungen“. Nach der langen grauen und nass-kalten Zeit mit den vielfältigen Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens aufgrund der Schutzmaßnahmen in der Pandemie soll es nun wieder entspannter zugehen. Für Genesene, Getestete und Geimpfte und ganz allgemein wird manches wieder möglich, was seit Wochen untersagt oder nur in reduziertem Maß zu machen war.
Aufatmen. Das leise Glück spüren. Rückkehr zu mehr Leben.
Die Erleichterung ist groß, so ist es zu spüren und in den Medien zu lesen, zu hören und zu sehen.
Was manche im eigenen Umfeld äußern, klingt auch anders. Es begegnen Vorsicht und Zurückhaltung. Kann man dem Neuen, das sich nun eröffnet, wirklich trauen?
Die lange währende Krise hat ihre Skepsisspuren hinterlassen.
Dennoch, oder gerade deswegen:
Die angesagten Lockerungen klingen verlockend. Sie haben etwas Verheißungsvolles, weil schmerzhaft Vermisstes wieder möglich wird: Soziale Kontakte, ein unbeschwerter Alltag, ausgelassene Heiterkeit und diverse Genüsse, die das Leben reizvoll machen. Womöglich entspannt sich so auch der Umgang miteinander, der zuletzt teils gelitten hat.

Die Lockerungsverlockungen gehen nun einher mit der Feier des österlichen Hochfests Christi Himmelfahrt. Unweigerlich lenkt dieses den Blick zum Himmel. Wie die Jünger damals, die unverwandt dem in den Himmel auffahrenden Jesus Christus nachschauen (Apg 1,10), könnten wir uns auch diesen Himmelsblick gönnen:

Gehen Sie raus in die Natur, auf weites Feld, halten Sie inne, finden Sie einen festen Stand, richten Sie sich auf, heben Sie dabei Ihr Haupt und schauen Sie nach oben und in die Weite.
Atmen Sie den Geruch der Freiheit und lassen Sie das langsam aufkommende Gefühl in sich groß werden.
Es könnte sein, dass Sie das Leben neu spüren.
Welch geniale österliche Verlockung!