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Wer bin ich? - Wer bist Du?

Stehe vor Gott
Datum:
Veröffentlicht: 12.1.22
Von:
Christian Schneider, Pastoralreferent
Am Anfang eines Jahres werfen wir meist einen Blick auf das Kommende. Was wird sich ereignen? Welch schöne Momente sind aller Voraussicht nach zu erwarten? Welche Herausforderungen gilt es, zu meistern? Wie wird es mir und meinen Lieben in den kommenden Monaten wohl ergehen?

Am Anfang eines Jahres werfen wir meist einen Blick auf das Kommende. Was wird sich ereignen? Welch schöne Momente sind aller Voraussicht nach zu erwarten? Welche Herausforderungen gilt es, zu meistern? Wie wird es mir und meinen Lieben in den kommenden Monaten wohl ergehen?

Dieser Blick ist wichtig, denn er öffnet mir den Blick auf mich selbst, meine Wünsche und Sehnsüchte.

Schwierig wird es, wenn dieser Blick auf mich und bei mir haften bleibt. Dann laufe ich Gefahr, mich nur um mich selbst zu drehen und zu vergessen, dass es weit mehr gibt als meine Wenigkeit und das, was mich beschäftigt.

Wer umsichtiger und tiefer blickt, der fragt auch danach, wer ist der oder die andere für mich?

Und wir Christinnen und Christen sollten uns darüber hinaus immer wieder auch die Frage stellen, wer Gott für mich ist?

Gerade bei dieser Frage tun wir Menschen uns immer schwerer. Wir merken, inmitten unseres durchgeplanten und oftmals auch stressigen Alltags verlieren wir das Gespür dafür, uns dieser Frage und einer möglichen Antwort auszusetzen.

Gott lässt sich nur schwer in der Hektik finden. Schon im Alten Testament, im ersten Buch der Könige (1Kön 19,12), macht der Prophet Elijaa die Erfahrung, dass Gott nicht „im Sturm, im Erdbeben und auch nicht im Feuer“ zu finden sei, sondern wörtlich übersetzt in der „Stimme einer dünnen Stille“.

Vielleicht können wir uns in diesem Jahr immer wieder und mehr einer Stille aussetzen, die uns nach diesem Gott suchen und ihn auch manchmal „finden“ lässt.

Ein Text von Magdalena Froschauer-Schwarz, den mir jüngst ein befreundeter Priester im Ruhestand schenkte, möge uns dabei behilflich sein. Nehmen wir uns ruhig ein wenig Zeit dafür, ihn zu „meditieren“.

WER BIST DU?
bist Du der
der um mich ist –
mich
umfängt
und birgt?

bist Du der
der mit mir geht –
durch den Tod hindurch
bis an diesen Ort des Heiles
wo alle Wunden sich schließen?

bist Du Alpha und Omega
Anfang und Ende?
Ursprung meines Lebens
Ziel meiner Sehnsucht
Heimathafen?

mein Herz
folgt Deinem zärtlichen Ruf
ich spür Deine wärmenden Arme
wenn die Windböe mich wirft
halt mich und bleib.