Wes „Geistes Kind“ will ich sein?
Wes Geistes Kind seid ihr (Cantate II, Nr. 250)
- Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Gedanken, eure Pläne?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht verleugnen,
ob ihr im Namen Jesu gekommen seid, ob ihr im Namen Jesu gekommen seid. - Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Gespräche, eure Worte?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht verdecken,
ob ihr im Worte Jesu zu Hause seid, ob ihr im Worte Jesu zu Hause seid. - Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Programme, eure Ziele?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht verstecken,
ob ihr vom Kreuze Jesu gezeichnet seid, ob ihr vom Kreuze Jesu gezeichnet seid. - Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Probleme, eure Fragen?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht verschleiern,
ob ihr vom Reiche Jesu ergriffen seid, ob ihr vom Reiche Jesu ergriffen seid. - Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Gesänge, eure Lieder?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht verbergen,
ob ihr am Weinstock Jesu gewachsen seid, ob ihr am Weinstock Jesu gewachsen seid. - Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Aktionen eure Taten?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht vertuschen,
ob ihr vom Brote Jesu gesättigt seid, ob ihr vom Brote Jesu gesättigt seid. - Wes Geistes Kind seid ihr, sind eure Gebete eure Bitten?
Es wird sich zeigen, ihr könnt es nicht verhüllen,
ob ihr im Geiste Jesu Gemeinde seid, ob ihr im Geiste Jesu Gemeinde seid.
Dieses „Heilig-Geist-Lied“ aus den Federn von Alois Albrecht und Peter Janssens ist für mich eines der schönsten sog. „Neuen Geistlichen Lieder“. Sowohl textlich als auch musikalisch wirkt es tiefgehend und inspirierend und richtet eine durchaus sehr herausfordernde Frage an uns Menschen. „Wes Geistes Kind sind wir eigentlich?“
Gerne geben wir uns überzeugt von uns selbst und tun uns schwer, über uns und das, was wir tun oder lassen, nachzudenken. Zu schnell rennt die Zeit dahin, immer wieder tauchen wir in neue Situationen ein, die es uns schwer machen, selbstkritisch Rückschau zu halten. Dabei wäre es immer wieder angebracht, nach dem Geist zu fragen, der mich antreibt, aus dem heraus ich mein Leben gestalte.
Das eben gefeierte Pfingstfest kann uns vielleicht einen neuen Impuls geben, nach diesem „Geist“ in uns zu fragen. Während vieles in unserer Zeit „von allen guten Geistern verlassen zu sein“ scheint, sind wir Christen immer wieder herausgefordert, unseren „Geist“ zu erneuern. Einen Geist, der bereit und in der Lage dazu ist, die Welt ein Stückchen heller zu machen.
Die „Coronapandemie“ hat uns wie in einem Brennglas gezeigt, dass vieles im Argen lag und nach wie vor liegt. Viele haben daher auch die Zeit genutzt, um über bisher scheinbar unverrückbare Gewohnheiten nachzudenken und beschlossen, daraus Konsequenzen für ihr eigenes zukünftiges Handeln zu ziehen. Bleibt zu hoffen, dass dieses Ansinnen nicht wieder verpufft, sondern der neue Geist wirken kann.
Wir Christen sind eingeladen, uns immer wieder diesem neuen, uns und die Welt verändernden Geist zu öffnen. So wie es in einem anderen „Neuen geistlichen Lied“ heißt: „Dein Geist weht, wo er will, wir können es nicht ahnen. Er greift nach unsern Herzen und bricht sich neue Bahnen.“
Dass wir immer wieder gestärkt durch den Heiligen Geist „neue Bahnen“ gehen können, das wünsche ich uns von Herzen.