Vortrag: „Von Hoffnungen und deren Enttäuschung. Bamberger Jüdinnen und Juden zwischen Akkulturation und Vernichtung“
im Gemeindezentrum St. Urban
Die Katholische Erwachsenenbildung lädt herzlich ein zum ersten Vortrag ihrer neuen vierteiligen Reihe, die dem aktuellen Rahmenthema „Antisemitismus“ gewidmet ist: Frau Prof. Dr. Susanne Talabardon, Inhaberin der Professur für Judaistik an der Universität Bamberg, referiert über das Thema „Von Hoffnungen und deren Enttäuschung. Bamberger Jüdinnen und Juden zwischen Akkulturation und Vernichtung“ am Donnerstag , den 14. November 2024 um 20:00 Uhr im Saal des Gemeindezentrums St. Urban, Babenbergerring 26.
Deutsche Jüdinnen und Juden konnten sich erst spät, erst nach massiver Verfolgung durch die Nationalsozialisten und ihre lokalen Helfer, in größerem Umfang zur Auswanderung entschließen. Unter den zionistischen Aktivistinnen und Aktivisten, die größtenteils aus Russland und dem von ihm besetzten Polen stammten, kursierte folgender „Witz“: Man könne die in das britische Mandatsgebiet Palästina migrierenden Jüdinnen und Juden danach unterscheiden, ob sie aus Überzeugung oder aus Deutschland kämen. Die übergroße Mehrheit der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands - und dies gilt in besonderer Weise für Bamberg - hatte sich hervorragend integriert. Sie unterschied sich allenfalls durch ihren Glauben, nicht aber durch Sprache, Lebensweise, politische und kulturelle Loyalität von ihren christlichen Nachbarn. Der Vortrag wird die Entwicklung der altehrwürdigen jüdischen Gemeinde der Domstadt nachzeichnen und - am Beispiel einer Bamberger Familie – deren verbale und tatsächliche Ausbürgerung aus der christlichen Mehrheitsgesellschaft thematisieren.
Im Anschluss daran besteht Gelegenheit zu Rückfragen und Diskussion. Alle Interessierten sind willkommen.