Der Heilige Otto ist der einzig heiliggesprochene Bischof von Bamberg (1102-1139). Er wurde um das Jahr 1060 aus schwäbischem Geschlecht geboren. Nach seiner Ausbildung war Otto Hofkaplan am Hofe Judiths in Gnesen in Polen, später Kanzler unter Kaiser Heinrich IV. Dieser schickte ihn als Dombaumeister nach Speyer, wo er den dortigen Dom vollendete. Heinrich IV. ernannte ihn im Jahr 1102 zum Bischof von Bamberg. Am Lichtmesstag des Jahres 1103, dem 2. Februar, zog er als neuer Bischof in Bamberg ein.
Dies geschah auf dem Höhepunkt des Investiturstreits (Streit zwischen Papst und Kaiser um das Recht, Bischöfe ernennen zu dürfen). Otto wollte jedoch auch die Zustimmung des Papstes erreichen. Im Jahre 1106 traf er in Anagni auf Papst Paschalis II., dessen Vertrauen er gewann und der ihn am Pfingsttag des Jahres 1106 zum Bischof weihte.
Der Investiturstreit, unter welchem Otto auch zu leiden hatte, fand schließlich 1122 seine Einigung im Wormser Konkordat, bei dem Otto als Wortführer maßgeblich beteiligt war.
Der Heilige Otto wird auch als „Apostel der Pommern“ bezeichnet. Er hat in zwei großen Missionsreisen (1124 und 1128), um die ihn der Herzog Boleslaus von Polen (welcher ihn noch von seiner Zeit am Hofe Judiths kannte) gebeten hatte, das Gebiet der Pommern bis an die Ostsee im Norden und bis nach Stettin im Osten missioniert. Somit wird er außer in Bamberg noch in den Bistümern Berlin, Stettin und Görlitz als Diözesanpatron verehrt.
Bischof Otto starb am 30. Juni 1139 in Bamberg und wurde, nach eigenem Wunsch, in der Abteikirche zu St. Michael zu Grabe getragen. Am 30. September des Jahres 1189 wurde Bischof Otto von Papst Klemens III. heilig gesprochen.
Das Fest des Heiligen Otto wird im Erzbistum Bamberg am 30. September gefeiert, im deutschsprachigen Raum am 30. Juni.