Der Heilige Urban (Papst von 220 - 230 n. Chr.), der Schutzherr der Winzer und Weinberge, ist der Patron der Filialgemeinde St. Urban. Er erinnert die hier wohnenden Menschen an den früheren Weinbau und die Bamberger Häcker am Kaulberg, die seit Jahrhunderten den Heiligen Urban als ihren Schutzheiligen verehren (Urbaniprozession am Dreifaltigkeitssonntag) und deren Felder im heutigen Gemeindegebiet lagen.
Das große Wandbild im Vorraum der Kirche St. Urban zeigt den Heiligen Urban. Er ist als Bischof dargestellt, mit dem Hirtenstab und der Bibel. Zu Füßen des Heiligen sind die ihm geweihte Kirche, die Altenburg und die Häuser des Babenberger Viertels abgebildet. Die lateinische Inschrift, formuliert und übersetzt von Studiendirektor Günther Hummel, erbittet:
Qui vineta protexisti
et post uvas latuisti
urbi fer salutem isti.
Auf Deutsch:
Patron der Winzer, hochgeehrt,
dem einst ein Weinberg Schutz gewährt,
erflehe dieser Stadt den Segen,
und allen Menschen, die hier leben!
Die erste Zeile erinnert an die Tatsache, dass der Heilige Urban in vielen Weingegenden als Patron der Winzer verehrt wird. Als solcher Patron wurde und wird er auch in Unter- und Oberfranken verehrt. In vielen Kirchen im Bamberger Umland sind Figuren des Heiligen Urban zu sehen, die an früheren Weinbau erinnern. In Bamberg, hier heißen die Weinbauern Häcker, gibt es eine alte Urbani-Bruderschaft. Seit 1706 ist die Urbaniprozession am Kaulberg belegt, die alljährlich am Dreifaltigkeitssonntag stattfindet.
Die zweite Zeile unseres lateinischen Spruchs bringt eine Legende in Erinnerung. Der Heilige Urban wird in der Liturgie als Märtyrer gefeiert, der in einer Glaubensverfolgung sein Blut für Jesus vergossen haben soll. Darum rankt sich eine Legende: auf seiner Flucht vor den Verfolgern habe sich Urban unter Rebstöcken verborgen gehalten, die ihm sicheren Schutz gewährt hätten. Offenbar sollte diese Legende begründen, weshalb der Heilige Urban als Patron der Weinbauern verehrt wird.
In der Gegenwart aber ist dieser Heilige einfach der Schutzpatron dieses Wohngebiets der Stadt Bamberg. Anton Greiner hat die Altenburg und Häuser aus der Umgebung der Kirche St. Urban abgebildet. Günther Hummel formuliert: „...erflehe dieser Stadt den Segen und allen Menschen, die hier leben!“ Die Häcker haben sich jahrhundertelang in der Fürsprache ihres Heiligen geborgen gefühlt. So sollen die Bewohner dieses Stadtteils jetzt ihrem Schutzheiligen vertrauen können. Die Häcker haben aus dem Glauben gelebt, dass ihre Arbeit, ihr Alltagsleben und ihr Wohlergehen den Himmel nicht unberührt lassen.
Sie haben mit diesem Glauben gute Erfahrung gemacht. Diese Glaubenserfahrung haben sie an die Gestalt des Heiligen Urban geknüpft. Den Bewohnern der Straßen um die Kirche St. Urban darf man gleiche gute Erfahrung wünschen.