Eine Kirche in Bug
Am Dreifaltigkeitssonntag, dem 10. Juni 1838, wurde die Buger Dreifaltigkeitskirche von Pfarrer Friedrich Karl Schmitt eingeweiht. Die Einweihung des eigenen Friedhofs sowie die Anfänge der Dreifaltigkeitsbruderschaft fallen in den gleichen Zeitraum. Seit der Errichtung der Pfarrei Stegaurach im Jahre 1762 und der Pfarrei Gaustadt 1806 war Bug der einzige Ort, der außerhalb der Stadt Bamberg zum Sprengel der Oberen Pfarre gehörte und bis zum heutigen Tag immer noch eine Filialkirche ist. Den Gläubigen von Bug, die am Gottesdienst teilnehmen wollten, blieb demnach nichts anderes übrig, als den beschwerlichen Weg durch die ausgefahrene so genannte „Grohleiten“ (Café Lieb Richtung Paradiesweg) oder über den Buger Berg (Café Lieb Richtung Klinikum) zu nehmen. Schließlich bestand noch die Möglichkeit, auf einem Kahn die Regnitz abwärts zu fahren und über die Concordia oder den Mühlwörth dorthin zu kommen wenn es galt, einen Verstorbenen von Bug auf den Friedhof der Oberen Pfarre zu bringen.
Die Baugeschichte
Bei schönem Wetter wurde der Gottesdienst unter einer mächtigen, herrlichen Dorflinde am Buger Anger gehalten. Zur Erinnerung daran befindet sich dort noch heute eine Kreuzigungsgruppe, schräg gegenüber dem Denkmal der Verstorbenen der beiden Weltkriege. Das nahm die Gemeinde zum Anlass, über die Errichtung einer eigenen Kapelle nachzudenken. Am 1. Februar 1826 erfolgte der Antrag zur Genehmigung für den Bau einer Kirche. Den Bauplatz stellte die Gemeinde zur Verfügung. Nach mehreren Schwierigkeiten fand am 7. Dezember 1835 im Hause des Gemeinderats Johann Elling in Bug Nr. 5 eine Unterredung mit dem damaligen Pfarrer Schmidt statt, in der es neuerlich um den Kapellenbau und die weitere Vorgehensweise ging. Aus einem Bericht des Bauinspektors Weiß (Bayreuth) vom 20. Juni 1837 geht hervor, dass sich der Maurermeister Ebetsch bereit erklärt hatte, den ganzen Bau einschließlich der drei Altäre, um eine Summe von 1.800 Gulden herzustellen. Ein Großteil der Baukosten wurde auch von vielen Bugern gestiftet. Die Kosten für den Friedhof übernahmen 27 Buger Männer, die die Dreifaltigkeitsbruderschaft gründeten und aus privaten Mitteln finanzierten. Die offizielle Genehmigungsurkunde für den Kapellenbau trägt das Datum vom 8. August 1837. Das lang ersehnte Bauen konnte nun beginnen. Am 7. September 1837 setze man den Schlussstein über der Tür. Nach einer feierlichen Prozession segnete Pfarrer Schmitt den Stein und lies die ganze Baubeschreibung nebst den gültigen „Scheidemünzen“ in denselben einmauern.
Die Fertigstellung
Endlich kam der lang erwartete Tag der Fertigstellung. Pfarrer Schmidt war vom Erzbischöflichen Generalvikariat ermächtigt worden, die Benedizierung der Kapelle an Ort und Stelle selbst vorzunehmen. Die Weihe der Glocke erfolgte am 7. Juni 1838, um 10:00 Uhr, damit sie bei der Einweihung der Kapelle und des neuen Buger Friedhofs läuten konnte. Die Einweihung der Kapelle selbst und einiger Kirchengefäße sowie des Kirchhofs war auf den Dreifaltigkeitssonntag, den 10. Juni 1838, festgesetzt und begann früh um 8:30 Uhr. Ab 1843 brachte die Eröffnung des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals die Kirchgänger am nun ausgebauten Leinritt auf einem bequemeren Fußweg in die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau (z. B. bei Hochfesten, Betstunden usw.).