Christi Mutter
Christi Mutter stand mit Schmerzen
bei dem Kreuz und weint von Herzen,
als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer,
schneidend unter Todesschauer
jetzt das Schwert des Leidens ging.
Welch ein Schmerz der Auserkornen
da sie sah den Eingebornen
wie er mit dem Tode rang.
Angst und Jammer, Qual und Bangen,
alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.
Ach, für aller Menschen Schulden
sah sie ihn die Marter dulden,
Geiseln, Dornen, Spott und Hohn.
Sah ihn, trostlos und verlassen
an dem blut´gen Kreuz erblassen,
ihren lieben einz´gen Sohn.
Drücke deines Sohnes Wunden,
wie Du selber sie empfunden,
heil´ge Mutter in mein Herz.
Das ich weiß, was ich verschuldet,
was Dein Sohn für mich erduldet,
gib mir Teil an Deinem Schmerz.
Gotteslob Nr. 532