Wenn eine Welt zusammenbricht
Da steht man ahnungs- und fassunglos,
da sitzt man vor dem Scherbenhaufen,
da ist nichts, aber auch gar nichts
mehr so, wie es einmal war.
Da stockt einem der Atem, da ist jedes Wort
zuviel, da bleibt nur das blanke Entsetzen,
der Hohn, vielleicht noch der vergebliche
Wunsch, es sei nicht so.
Da tut sich ein Abgrund auf, dessen Dunkel
so bodenlos, so bedrohlich, so grauenvoll
sich einem auf die Seele legen kann, wie
die erdrückenste Last der Welt.
Da ringt und kämpft man den mühsamsten
nächtlichen Kampf mit Gott, den Kampf
mit sich selbst, der nur zu gewinnen ist,
wenn man verlieren kann.
Paul Weismantel
(aus: „Kreuzzeichen-Lebenszeichen“ Fastenkalender 2007)