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Obere Pfarre

Krippenbauer Obere Pfarre

Zeiten

Jedes Jahr zum Ersten Advent wird in der Oberen Pfarre die Krippe aufgebaut. Mit 12 x 3 Metern ist es wohl die größte Krippe in Bamberg, mit den etwa 300 Jahren alten Figuren auch die älteste. Außerdem ist es auch die Krippe, die am längsten zu sehen ist: der Abbau erfolgt erst nach Lichtmess, also im Februar.

Zum Aufbau sind zwei Termine nötig: beim ersten Zusammentreffen wird das aus acht festen Mitarbeitern bestehende Krippenteam von einigen zusätzlichen Helfern unterstützt, da die schweren Teile des Untergerüsts und die Häuser vom Pfarrhaus in die Kirche getragen werden müssen und an ihrem angestammten Platz aufgebaut werden. Ist alles vorbereitet, werden am nächsten Tag die Figuren aufgestellt.

Nach jeweils ein bis drei Wochen (je nachdem wie lange die Krippensaison ist), wird die Krippe umgebaut. Bei einigen Szenen werden nur die Figuren umgestellt. Jedoch ist meistens auch ein Umbau der Häuser nötig.

Themen

Die Themen der Darstellungen ergeben sich aus der Bibel:

  • Verkündigung
  • Herbergssuche
  • Heilige Nacht
  • Heilige Drei Könige
  • Flucht nach Ägypten
  • Jesus im Tempel
  • Hochzeit zu Kana
  • Die klugen und die törichten Jungfrauen

Besonderheiten beim Aufbau

Den Krippenbauern ist es wichtig, dass zum einen die biblischen Szenen gut zu erkennen sind, zum anderen aber auch aktuelle Themen oder Begebenheiten aus der Pfarrei auf „Nebenschauplätzen“ Eingang finden. So wurde beispielsweise in Anlehnung an den wieder belebten Weinberg bei St. Michael eine Weinkelterei aufgestellt oder es fand sich eine Schreinerei, da einiges für die Krippe (Glasabsperrung, Treppe für Kinder) neu angeschafft wurde. Ebenso gab es einen Schnitzer, da sich außerhalb der Saison immer wieder einige Figuren zur „Kur in Bad Staffelstein“ befinden, beim dortigen Schnitzer, Herrn Simeoni. Bei so alten Figuren gibt es immer wieder mal Schäden, die mit dem entsprechenden Wissen und der gebotenen Vorsicht ausgebessert werden müssen. Das Ankleiden wird von zwei Frauen übernommen, die ebenfalls Schäden ausbessern oder, wenn nötig, Kleidungsstücke ersetzen. So weit möglich, werden die alten Stoffe dabei wieder mit verwendet.

Um das Gesamtbild abzurunden, wird der Boden der Krippe mit Moos ausgelegt und Wege und Plätze mit Sand bestreut. Auch die Metallständer, auf denen die Figuren stehen, werden damit verdeckt.

Leute, die die Krippe kennen, suchen in jeder Szene eine graue Katze. Diese wird jedes Mal an einem anderen Ort platziert. Zwar ist diese Katze schon recht abgeschlagen, jedoch scheiterte der Versuch, sie auszutauschen, kläglich: die Besucher wollten wieder „ihre Katze“! Und so steht sie immer wieder an verschiedenen Stellen: auf der Balustrade, unter einem Stuhl, sogar unter dem Mantel von Maria hat sie schon hervor geschaut.

Eine weitere Besonderheit ist die Darstellung der „Hochzeit zu Kana“. Hier werden von zwei Bäckern aus der Pfarrei allerlei Gebäckstücke in Kleinformat gespendet, dass es einer Hochzeit würdig ist. Dies fängt bei fränkischen Krapfen an, geht weiter über kleine Gugelhupf-Kuchen, fränkische Hefeteig-Blechkuchen, Brote, Brötchen, Bamberger Hörnchen usw. bis hin zur dreistöckigen Hochzeitstorte aus echtem Biskuit mit Buttercreme und Verzierungen. Dazu kommen noch kleine Würste und manchmal auch Fische (Sprotten). Hier gibts nicht nur viel zu sehen, sondern - vor allem in den ersten Tagen nach dem Aufbau - auch viel zu riechen!

Die klugen und törichten Jungfrauen werden in diese Szene nur integriert. So steht dieses Bild etwa vier Wochen lang.

Abbau

Danach wird alles wieder abgebaut und an den entsprechenden Stellen eingelagert.

Ein Treffen der Helfer mit Brotzeit und regionalem Bier beschließt die Saison. Hier wird auch nochmal besprochen, was gut angenommen wurde, was nicht so gut gelaufen ist und es werden neue Ideen gesammelt für die nächste Saison.

Kontakt

Otmar Deuber
Telefon: 0951 / 5 85 98
E-Mail: o.u.r.deuber@t-online.de